Sicher und aktiv mobil in Europa: Leute aus Örebro berichten über Erfahrungen
Eine Datenbank mit insgesamt 14 000 Aussagen von Autofahrern, Radfahrern, Fahrgemeinschaften, Fußgängern und Benutzern öffentlicher Verkehrsmittel wird um die Angaben von bis zu 2 000 Bürgerinnen und Bürgern erweitert, die in Örebro befragt wurden. „Aus dieser Datenbank werden wir neue wissenschaftliche Erkenntnisse ableiten und untersuchen, warum die Menschen verschiedene Verkehrsträger benutzen, wer sich aktiv fortbewegt und wer nicht, und wie sich dies auf die Gesundheit der Menschen auswirkt“, erklärt Luc Int Panis, Forschungsprogrammkoordinator für Umwelt, Risiko und Gesundheit bei Vito und Leiter der Umfrage des PASTA-Projekts. Diese Informationen werden Stadtplanern dabei helfen, körperliche Aktivitäten im Rahmen der täglichen Fahrmuster besser zu fördern. Die Umfrage in Örebro wurde – genau wie die vorherigen in London, Antwerpen, Barcelona,Wien, Rom und Zürich – anhand einer Reihe von qualitativen und quantitativen Indikatoren auf der Grundlage von umfangreichen Literaturrecherchen und Workshops zusammengestellt. Zu diesen Indikatoren gehören der modale Anteil von Laufen und Radfahren, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegte Kilometer pro Jahr, das aktuelle Bewusstsein für aktive Mobilität und die Einstellung ihr gegenüber, Flächennutzung und Topographie (mittels quantitativer Analyse durch GIS-Tools), aber auch Informationen etwa über vorhandene Verkehrsinfrastrukturen, politische Maßnahmen für aktive Mobilität und politische Unterstützung. Außerdem führte das Projekt neben Workshops auch Interviews durch, die im März 2015 abgeschlossen wurden und den Zusammenhang zwischen der Förderung der aktiven Mobilität und der Gesundheit in Städten und Großstädten untersuchten. Gleichzeitig wurden Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sektoren und Abteilungen der Stadtverwaltung für die Bereiche Gesundheit, Stadtplanung und Verkehr unter die Lupe genommen. Austausch von bewährten Praktiken Im Zentrum der PASTA-Initiative steht der Zusammenhang zwischen Verkehr und Gesundheit, das wird auf der Webseite des Projekts deutlich unterstrichen: „Wir Europäer bewegen uns heutzutage weniger, und es überrascht nicht, dass das stark zu Lasten unserer Gesundheit und der öffentlichen Haushalte geht. Aber es ist nicht immer leicht, die empfohlenen 20 Minuten körperliche Aktivität in unseren Alltag zu einzubauen. Eine Möglichkeit wäre allerdings, die körperliche Aktivität zu einem Teil unserer täglichen Routine zu machen. Hier setzt das PASTA-Projekt an.“ PASTA will den europäischen Bürgern zwei Hilfsmittel an die Hand geben, mit denen sie ihre Gesundheit fördern können. Das erste, HEAT (Health Economic Assessment Tool), ist ein Werkzeug zur Bewertung der Auswirkungen von Laufen und Radfahren. Es wird auf bestehenden Forschungen, dem Werkzeug zur Bewertung der Gesundheitseffekte durch Laufen und Radfahren HIA (Health Impact Assessment) der Weltgesundheitsorganisation sowie auf neuen Forschungen im Rahmen des Projekts aufbauen. Zweitens werden bis zum Ende des Projekts im Jahr 2017 Beispiele für bewährte Praktiken bei der Förderung der aktiven Mobilität als Teil der Verkehrsinfrastruktur aus Städten in ganz Europa gesammelt und dann im „PASTA Kompendium“ zusammengefasst. Dabei handelt es sich um ein Handbuch zur Unterstützung der Umsetzung von Maßnahmen für aktive Mobilität, in dem Entscheidungs- und Planungsprozesse, Infrastruktur- und Marketingkampagnen, Datenauswertung und Kommunikationsstrategien beschrieben werden. Das Handbuch wird Entscheidungsträgern, Interessengruppen und Wissenschaftlern online zur Verfügung stehen. Bürgerinnen und Bürger von Örebro, die sich für die Teilnahme an den Studien interessieren, können sich auf der Website des Projekts anmelden. Weitere Informationen sind abrufbar unter: PASTA http://www.pastaproject.eu
Länder
Österreich, Schweden