Positive Effekte von Nährstoffen auf die Gesundheit fördern
Das Konsumieren nährstoffreicher Nahrung ist ein entscheidender Faktor für ein gesundes Leben. Damit die Verbraucherinnen und Verbraucher die richtigen Entscheidungen treffen können, müssen sie wissen, was sie kaufen. Bisher stand das Warnen der Konsumenten vor den negativen Folgen einer zu fett-, zucker- oder salzhaltigen Ernährung im Fokus und weniger die Aufklärung über die nützlichen Eigenschaften einer nährstoffreichen Ernährung. Lebensmittelunternehmen fanden es daher schwierig, auf gesundheitsfördernde Eigenschaften ihrer Produkte hinzuweisen. Das BIOCLAIMS-Projekt nimmt sich diesem Thema an, indem neue positive Biomarker – Indikatoren für vorteilhafte biologische Begleitumstände wie z. B. einen niedrigeren Blutdruck – identifiziert werden sollen, die zur Messung der Auswirkungen einer nährstoffreichen Ernährung auf die Gesundheit verwendet werden könnten. Diese Biomarker werden dann den Lebensmittelunternehmen dabei behilflich sein, neue gesundheitsfördernde Eigenschaften herauszustellen und deren Produkte entsprechend zu vermarkten. Außerdem würden Verbraucher mit klaren und verständlichen Informationen zum Nährstoffgehalt versorgt. Das Projekt verspricht daher, wichtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen bewirken zu können. Das Interesse an gesundheitsfördernder funktioneller Nahrung steigt nach wie vor, während die Konsumenten besser als je zuvor über Ernährungsweisen informiert sind. Gleichzeitig lasten Krankheiten, die im Zusammenhang mit einer mangelhaften Ernährung stehen, weiterhin schwer auf den Schultern der europäischen Gesundheitssysteme. Eine schlechte Ernährung, Übergewicht und Fettleibigkeit tragen zu einer Vielzahl nicht übertragbarer Krankheiten bei. Hierzu zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs, die beiden Haupttodesursachen auf dem Kontinent. Der Ansatz des Projekts ist es, Biomarker aus einer anderen Sichtweise heraus zu betrachten. Die meisten akzeptierten Biomarker messen für gewöhnlich negative Entwicklungen wie Erkrankungen oder Gewebeschäden und keine Verbesserung von Gesundheitszuständen. Im Rahmen des BIOCLAIMS-Projekts werden hingegen neue ‘Gesundheitsbiomarker’ entwickelt, indem die biologischen Mechanismen, die zur Aufrechterhaltung eines stabilen Gesundheitszustands (auch bekannt als Homöostase) erforderlich sind, quantifiziert werden. Diese Mechanismen werden durch eine Reihe ernährungsbezogener Tests an Versuchstieren und am Menschen untersucht. Geschlechtsunterschiede werden hierbei ebenfalls berücksichtigt. Als Endergebnis wird eine Reihe voll ausgewerteter Messungen zur Verfügung stehen, die auf die Ernährung des Menschen praktisch anwendbar ist. Das Projekt eröffnet ebenfalls die Möglichkeit einer personalisierten Ernährungsweise. Nutrigenomik – die Grundlage des BIOCLAIMS-Projekts – kombiniert Ernährungs- und Genetikstudien und könnte unser Verständnis des Verhältnisses zwischen Ernährung und Gesundheit revolutionieren. Das wiederum wird die Anpassung ernährungsbezogener Empfehlungen an individuelle Bedürfnisse ermöglichen. Personalisierte Ernährungsratschläge könnten ein effizienteres Ernährungsverhalten bewirken als ein einziger Standardansatz, der für alle Menschen gleichermaßen gilt. Auch eine Veränderung unseres Verhältnisses zu der von uns konsumierten Nahrung scheint möglich. Die Tests befinden sich derzeit auf einem guten Weg. Ergänzungsmittel, die phytochemische, d. h. natürlich in Pflanzen vorkommende Stoffe wie Sulforaphan und Quercetin beinhalten, werden im Rahmen einer neuen Studie an der University of Warwick auf ihr Potenzial zur Senkung des Risikos auf die Entwicklung von Diabetes oder Herzerkrankungen getestet. Die Forscher fanden heraus, dass das aus Pflanzen gewonnene Sulforaphan und Quercetin in der Lage ist, ein Protein zu stimulieren, das die zellulare Reaktion einer Vielzahl von Schutzgenen im Körper steuert. Am BIOCLAIMS-Projekt sind Wissenschaftler von 11 Institutionen aus sieben europäischen Ländern beteiligt. Das 2010 ins Leben gerufene Projekt läuft voraussichtlich bis 2015. Weitere Informationen sind abrufbar unter: BIOCLAIMS http://bioclaims.uib.eu/
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