Stopp der Entwaldung
Große Waldflächen spielen bei der Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre eine wesentliche Rolle und bieten eine Vielzahl von anderen Ökodienstleistungen. Doch in vielen Teilen der Welt werden weite Waldflächen zur Holzgewinnung abgeholzt oder für die Landwirtschaft gerodet. Das EU-geförderte Forschungsprojekt REDD-ALERT befasste sich mit Strategien, um diesen Entwaldungsprozess umzukehren. Die Ergebnisse sind entscheidend für die Entwicklung internationaler politischer Strategien, mit denen finanzielle Anreize zur Bewahrung der Regenwälder geschaffen werden sollen. REDD-ALERT führte Forscher aus Instituten in Afrika, Südostasien, Europa und Südamerika zusammen. Es dokumentiert die sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Antriebskräfte für den Wandel und Schutz von Wäldern anhand von Fallstudien in Kamerun, Indonesien, Peru und Vietnam. Die Projektmitglieder verbesserten Methoden zur Quantifizierung der Waldumbauraten und der Wirkung von Landnutzungsänderungen auf die Treibhausgasemissionen. Das Team analysierte in den Fallstudien auch die Auswirkungen der möglichen Strategien. Ein wichtiges Ergebnis betraf die Berücksichtigung des Gesamtbilds bei der Beurteilung der Wiederaufforstung. In Vietnam etwa stieg die Waldfläche von 25 % im Jahr 1992 auf 38 % im Jahr 2005 an, aber die zunehmende Einfuhr von Lebensmitteln und Holz führte zur Aufhebung von mindestens der Hälfte des Nutzens. Das Team stellte fest, dass zwischen den verschiedenen Landnutzungsarten eine starke Konkurrenz besteht und dass jeder Ansatz, der sich nur auf einen Aspekt konzentriert, unbeabsichtigte Folgen t nach sich zieht. Die Projektergebnisse werden eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der nächsten Generation von wirklich nachhaltigen Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels spielen.