Bessere Überwachung von Meereis
Das sommerliche Meereis ist in den letzten Jahrzehnten aufgrund der Erwärmung des Ozeans erheblich zurückgegangen. Eine Folge sind vermehrte menschliche Aktivitäten in der Region in Form von Schifffahrt und Offshore-Exploration für fossile Brennstoffe. Das von der EU finanzierte Projekt SIDARUS ("Sea ice downstream services for Arctic and Antarctic users and stakeholders") hat zur Erstellung von neuesten Meereiskarten, Informationen und Vorhersagen beigetragen. Hierbei wurde auf Satellitendaten sowie auf Luft- und Unterwasserdatenquellen zurückgegriffen. Die Projektpartner entwickelten fünf Produkte für Endanwender aus Industrie und Wissenschaft. Dies waren die Kartierung von Meereis und Eisbergen, ein Meereis-Albedo (zur Menge des reflektierten Sonnenlichts), Meereisdicke, Beobachtung von Meeressäugern sowie Eisprognose. Daten zur Meereisdicke erwiesen sich als besonders nützlich für die Validierung von anderen Satellitendaten. Diese Produkte erforderten die Entwicklung von neuen Algorithmen und Softwarewerkzeugen. Hierzu gehörten Tools für die Klassifizierung und Bewegungsverfolgung von Eisbergen und Meereis sowie für die Berechnung der Meereis-Albedo. Die Tools liefern Informationen zum örtlichen Meereis für die Umgebung von geplanten Bohrstellen und entlang von Schifffahrtsrouten, Aktivitäten, die voraussichtlich zunehmen werden, wenn das Eis abnimmt. SIDARUS-Ergebnisse kommen der Klimaforschung, der Sicherheit in der Schifffahrt und der Umweltüberwachung zugute. Sie sind besonders nützlich für Offshore-Industrie und Schifffahrt in den Polarregionen sowie für Wissenschaftler im Bereich Klima- und Umweltforschung. Die Ergebnisse unterstützen auch die Bemühungen zum Schutz der Lebensräume auf dem Meereis und zum Erhalt von bedrohten Arten wie Eisbären und Walrossen.
Schlüsselbegriffe
Meereis, Klimawandel, nachgelagerte Dienstleistungen, Meereiskarten, Eisberge