Neue Technologie für das Hochwasserrisikomanagement
Jährlich verschlingt der Schutz von Vermögenswerten und Menschen vor Hochwasser über 40 Milliarden Euro. Deshalb suchen Behörden nach effektiveren Wegen, Hochwasserwiderstandsfähigkeit und Risikominderung zu verbessern. Das übergeordnete Ziel des EU-geförderten Projekts FLOODPROBE ("Technologies for the cost-effective flood protection of the built environment") bestand darin, kosteneffiziente Technologien, Methoden und Instrumente zur Bewertung von Hochwasserrisiken, Stärkung kritischer Infrastrukturen und Aufrüstung gefährdeter Gebäude in städtischen Gebieten zu entwickeln. Hierfür erweiterte das Projektteam Hochwasserrisikokarten und verwendete fortschrittliche numerische Modelle sowie eine Lösung basierend auf einem geographischen Informationssystem, um kritische Infrastrukturnetze umfassender zu analysieren. Die Forscher entwickelten eine Fernerkundungstechnik, die sich für die Beurteilung des Hochwasserschutzes über längere Zeiträume als nützlich erweisen könnte. Um Überschwemmungen zu bekämpfen, entwickelten sie eine Technik zur Bodenverstärkung in Deichen. Neue Werkzeuge sollen die Risikobewertung für verschiedene Infrastrukturen optimieren und die Abhängigkeiten zwischen Infrastrukturnetzen nach einer Katastrophe modellieren. Auch ein System wurde geschaffen, mit dem sich die Wahrscheinlichkeit für Schäden an Nichtwohngebäuden in Hochwasserszenarien bestimmen lässt. Die Partner verbesserten die Vorhersage der Kosten für Gebäudeschäden. Zusätzlich zur Entwicklung der Tools untersuchte das Team Erosionsprozesse und dokumentierte europäische Testeinrichtungen für die Messung von Erosionsparametern. Im Anschluss entwickelte man eine Typologie für Strukturübergänge hinsichtlich Leistung, Design und Reparaturlösungen. Die Untersuchungen umfassten auch eine Überprüfung der wichtigsten Hochwasserereignisse, wo es zu einem Versagen des Hochwasserschutzes aufgrund von Strukturübergängen gekommen ist, um Wissenslücken zum Thema Erosion zu identifizieren. FLOODPROBE konzentrierte sich auf die Entwicklung von Wissen zu städtischem Hochwasserschutz und kritischen Infrastrukturen, um die Risiken durch Hochwasser für die menschliche Gesundheit, die Umwelt, das Kulturerbe und die Wirtschaft zu minimieren und zu kontrollieren. Das Projekt will Hochwasserrisiken in Möglichkeiten umwandeln, die zu erheblichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vorteilen führen könnten.
Schlüsselbegriffe
Überschwemmungen, städtische Gebiete, Küstenzonen, Hochwasserschutz, bebaute Umwelt