Kartierung der Immunsuppression
Der Körper geht gegen Invasoren wie Mikroorganismen mit seiner Immunabwehr vor. Unter normalen Umständen lernen Immunzellen, zwischen fremden und Autoantigenen zu unterscheiden. Entscheidend für diese immunologische Toleranz ist dabei eine T-Lymphozytenpopulation, so genannte regulatorische T-Zellen (Treg). Obwohl viele zellbiologische Aspekte von Treg ausgiebig untersucht worden sind, liegen die molekularen Veränderungen in den supprimierten Zellen noch weitestgehend im Dunkeln. In diesem Zusammenhang untersuchte das EU-finanzierte Forschungsprojekt "Deciphering the molecular basis of regulatory T cell suppression" (TREG SUPPRESSION) die molekularen Ereignisse, die in CD4 T-Zellen und dendritischen Zellen (Treg- Zielstrukturen) stattfinden. Zuvor war gezeigt worden, dass die Suppression durch Treg über Zellkontakt auf naive T-Zellen übergehen kann, ein Prozess, für den der (TGF)-Beta-Signalweg (TGF: transformierender Wachstumsfaktor) ausschlaggebend ist. TREG SUPPRESSION erweiterte diesen Ansatz und enthüllt die Signalkomponenten, die nach der Unterdrückung durch Treg aktiviert werden. Die Ergebnisse zeigten, dass die Deletion des nachgelagerten TGF-beta-Inhibitors Smad 7 bei transgenen Mäusen Atherosklerose induzieren kann. Diese atherosklerotischen Läsionen wurden beim Transfer von Treg reduziert, was aufzeigt, dass die Treg-Funktion durch TGF-beta-Signale entscheidend das Entzündungsgeschehen reguliert. Die adaptive Übertragung von Treg in klinischer Umgebung wird demnächst bei Patienten mit entzündlichen Erkrankungen untersucht. Ferner soll auf Basis der Projektergebnisse untersucht werden, inwieweit durch Hemmung der Treg-Zellfunktion die körpereigene Tumorantwort stimuliert werden kann.
Schlüsselbegriffe
Immunsuppression, immunologische Toleranz, regulatorische T-Zellen, TGF-beta-Signal