Erweiterung experimenteller Kernphysik
Das EU-finanzierte Forschungsprojekt CLUNA (Clustering phenomena in nuclear physics: Strengthening of the Zagreb-Catania-Birmingham partnership) stärkte die Forschungskapazitäten und Zusammenarbeit dieser vier Forschergruppen. Mit den Fördermitteln von CLUNA wurden Forschungsinfrastrukturen für niedrigenergetische Messungen am RBI erweitert, speziell wurde ein neuer Siliziumdetektor-Array für die Detektion geladener Partikel angeschafft. Weiterhin entwarfen und bauten die Projektpartner ein neues geräuscharmes Hochleistungselektrizitätsnetz und ein Gas-Target-System für Helium und Wasserstoff. Ein neues inzwischen fertig gestelltes Datenerfassungssystem ermöglicht die gleichzeitige Detektion von Neutronen und geladenen Partikeln. Damit steht nun ein betriebsbereites RBI-Detektionssystem mit einem großen Siliziumdetektor-Array, Neutronendetektor-Array, dazugehöriger Vorschaltelektronik und Datenerfassungssystem zur Verfügung. Diese im westlichen Balkan bislang einzigartige mobile und kompakte RBI-Versuchsanlage unterstützt die strukturelle Kernphysikforschung und Reaktionsanalysen sowie die nukleare Astrophysik. Für modernste kernphysikalische Forschungen mit dem RBI-Tandem-Teilchenbeschleuniger müssen Ionenstrahlen von 3He, 4He, 9Be, 10 und 11B und 18O erzeugt werden. Hierfür wurden neue Verfahren (z.B. isotopische Anreicherung von Wasser und Gas mit 18O) entwickelt und die erforderlichen Materialien angeschafft. Neben technologischen Neuerungen widmete man sich intensiv der Förderung von Forschungskapazitäten im Rahmen von Personalschulungen. Am Teilchenbeschleuniger arbeiten seit neuestem drei Studierende mit herausragenden Leistungen, die mit Fördermitteln des Instituts dort ihre Doktorarbeit absolvieren. Schulungsaktivitäten waren u.a. Workshops, eine Sommerakademie, internationale Konferenzen und Austauschbesuche zwischen Partner- und anderen Spitzenforschungseinrichtungen, um theoretische und praktische Erfahrungen in der Kernphysik zu sammeln. CLUNA stärkte die Forschungszusammenarbeit und wissenschaftliche Expertise an RBI, UoZ, INFN-LNS und der UoB, indem es neue komplementäre Anlagen anschaffte und Informationen zu Forschungs-Clustern veröffentlichte. Weiterhin wurden Infrastrukturen und Kapazitäten erweitert, was die Zusammenarbeit auf nationaler und europäischer Ebene und die Annahme von zwei neuen Forschungsvorschlägen förderte. Die Projektergebnisse stimulieren das Interesse an der Kernphysik und machen die beteiligten Institute attraktiver für Spitzenforscher. Von der hochmodernen Analytik (etwa der Radiokarbon-Methode) kann nun eine ganze Reihe von Industriezweigen profitieren (Materialanalysen, modernste Materialforschung, Stärkung der inneren Sicherheit).