Europa erobert die Hochsee
Jahrhundertelang war Europa ein angesehener Akteur im Bereich der Seefahrt, was zu herausragenden Forschungsreisen und zu Wohlstand geführt hat. Selbst heute verfügt die Schifffahrtsindustrie der EU, insbesondere der Schiffbau und die Marinetechnik, über eine recht hohe Wettbewerbsfähigkeit auf weltweiter Ebene. Um diese Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten, sind kontinuierliche Investitionen im Bereich Forschung und Technische Entwicklung (FTE) erforderlich. Die europäische Schifffahrtsindustrie kann auf dem globalen Markt erfolgreich konkurrieren, indem sie sich auf wichtige und dynamische Technologien für Produkte und Herstellungsprozesse konzentriert. Das EU-finanzierte STARNETREGIO-Projekt ("Starring a Trans-Regional Network of Regional Research-Driven Marine Clusters") hat dazu beigetragen, die Kapazität regionaler Akteure in Kroatien (Rijeka), Italien (Friaul-Julisch Venetien) und Slowenien zu erhöhen, indem in die FTE der Schifffahrtsindustrie investiert wurde. Diese Initiative beinhaltete insbesondere die FTE im Bereich Schiffbau und Hafenanlagen und findet Unterstützung durch regionale forschungsintensive Bereiche oder "Cluster". Diese Cluster, welche im Rahmen des Projekts erfolgreich geschaffen werden konnten, umfassen Universitäten, Forschungszentren, Unternehmen und regionale Behörden. Um während der 30-monatigen Projektdauer die eigenen Zielsetzungen zu erreichen, begründete das Projekt einen praktikablen institutionellen Clusterrahmen, innerhalb dem die regionalen Entwicklungspläne und wichtige Akteure im Bereich FTE identifiziert wurden. Das Projekt führte eine Regionen übergreifende Analyse von Entwicklungsplänen und FTE-Akteuren durch, hierdurch gelang die Schaffung einer gemeinsamen zukünftigen transnationalen Forschungsumgebung. Ein Wissenstransfer durch gegenseitige Lernprozesse und durch Mentoring unter den Interessengruppen fand ebenfalls statt, ebenso die Entwicklung eines gemeinsamen Maßnahmenplans zur Verbesserung der Integration zwischen den Interessengruppen. Die Ausarbeitung der gemeinsamen grenzüberschreitenden Forschungsagenda (Transnational Research Agenda – TRA) war eines der wichtigsten Ergebnisse des Projekts, hier wurden gesammelte Daten aus allen Forschungsgebieten integriert. Als Ergebnis identifizierte und begründete die TRA kontinuierlich gemeinschaftliche Forschungsstrategien, um auf die industriellen Anforderungen dieses Sektors einzugehen. Dies hilft bei der Definition gemeinsamer Maßnahmen und Programmen im Bereich der FTE und bei ihrer Umsetzung. Die TRA fast gemeinsame Interessen und Bedürfnisse dieser drei Regionen zusammen, wobei sie sich auf Bereiche für die weitere Entwicklung und die Förderung des Schiffbaus sowie der Sportbootindustrie konzentriert. Im Anschluss an die TRA unterzeichneten 6 der 11 STARNETREGIO-Partner eine Rahmenübereinkunft, um die Vernetzung und die Kooperation zwischen den Regionen und unter den Interessenvertretern jeder Region sicherzustellen. Daneben wurde ein gemeinsamer Maßnahmenplan geschaffen, der als das herausragendste Projektergebnis gilt. Dieser beinhaltet einen klaren Zeitplan für Maßnahmen und Aktionen, die von den STARNETREGIO-Partnern nach Projektende entwickelt und umgesetzt werden sollen. Diese Maßnahmen haben bei der Sicherung des europäischen Wettbewerbsvorsprungs im Bereich der Schifffahrtsindustrie weitreichende Bedeutung.