Neue Lösung für Ökobilanzen
Die Ökobilanz ist ein übliches Werkzeug, das zur Ermittlung der Umweltauswirkungen eines Produktes oder einer Dienstleistung verwendet wird. Dabei werden verschiedene Aspekte, von der Landnutzung bis hin zum Klimawandel, ausgewertet, und zwar anhand des Ansatzes "von der Entwicklung bis zur Entsorgung", der auch Rohstoffe, Transport und Recycling berücksichtigt. Bisher wurde Grundwasser - eine natürliche Ressource von entscheidender Bedeutung – im Rahmen von Ökobilanzen noch nicht angemessen bewertet. Das Projekt "Revising the role of groundwater in life cycle assessment" (GWAT-LCA) bemühte sich um eine Verbesserung dieses Zustands, indem es die Zusammenarbeit zwischen Experten für Hydrogeologie und Ökobilanzen anregte. Ein besonderer Ansatz war notwendig, da sich Grundwasser von anderen "Produkten" unterscheidet. Obwohl es erneuerbar ist, ist es nicht gleichmäßig verteilt. Ebenso sind negative Auswirkungen mehr lokaler als globaler Natur. Für die Antwort war es notwendig, etwas tiefer zu graben, als dies bei oberflächlichen Screenings üblich ist, und die verschiedenen Rollen und Benutzer von Grundwasser zu bewerten. Der daraus resultierende konzeptionelle Rahmen wurde auf ein übliches GIS-Software-Tool übertragen. Während der Laufzeit von GWAT-LCA wurde dieses Tool dann auf den weltweit größten Grundwasserverbraucher angewandt: die Landwirtschaft - hier insbesondere auf die Weizenproduktion. Eine Ökobilanz wurde auch auf Wärmepumpen in Geothermieanlagen angewandt und ergab eine überraschend große Auswirkung im Zusammenhang mit dem Betrieb dieser Geräte. Mit einer fortschreitenden Nutzung des Rahmens werden weitere interessante Ergebnisse erwartet.
Schlüsselbegriffe
Ökobilanz, Grundwasser, Landwirtschaft, Weizen Landwirtschaft, Erdwärme, Erdsondenwärmepumpe