Für die Robotik die Grenzen hinausschieben
Konventionelle Grenzschutzsysteme hängen vor allem von Bodeneinrichtungen ab, die über die gesamte Länge einer Grenze installiert sind und durch menschliche Streifendienste ergänzt werden. Das ist jedoch sehr teuer. Mit dem Ziel, die Art und Weise, in der die EU mit ihren Grenzen umgeht, grundlegend zu verändern, wurde im Rahmen des Projekts "Transportable autonomous patrol for land border surveillance" (TALOS) ein Prototyp eines Landgrenzen-Überwachungssystems auf Basis unbemannter Fahrzeuge entwickelt. Das System erkennt und verfolgt Menschen, die versuchen, eine Grenze illegal zu überschreiten, und unterstützt ihre Festnahme. Im Rahmen des Projekts, finanziert durch das Siebten Rahmenprogramm (FP7), wurde ein System entwickelt, das sich an die Vielfalt der Grenzen der EU anpassen lässt sowie transportierbar und kostengünstig ist. Während des ersten Jahres ermittelte das TALOS-Projektteam die Systemanforderungen und legte die allgemeine Systemarchitektur fest. Im zweiten Jahr arbeiteten die Partner intensiv an der Entwicklung unbemannter Bodenfahrzeuge (UGVs, von Englisch: Unmanned Ground Vehicles) und einer Kommandozentrale für eine unbemannte Einheit (UUCC, von Englisch: Unmanned Unit Command Centre). Im dritten Jahr fasste man die verschiedenen Komponenten zu funktionsfähigen UGV- und UUCC-Einheiten zusammen. Außerdem wurde ein hochmodernes Kommunikationssubsystem entwickelt. Während des Prozesses arbeitete ein beratendes Gremium Eingangsdaten von den eigentlichen Endnutzern dieser Technologie zu. Das Endergebnis von TALOS sollte die Demonstration von Prototypen zweier UGCs und einer UUCC sein, die bei einer Simulation auf Herz und Nieren geprüft werden. Durch TALOS wird die Überwachung Europas langer Außengrenzen leichter und preiswerter. Außerdem wird das Projekt dazu beitragen, den Weg für eine Entwicklung und Integration moderner Robotertechnik in gewerblichen Bereichen zu ebnen.