Eine gemeinsame Vision der europäischen Sicherheit
Sicherheitsstrategien wurden bisher immer aus einzelstaatlicher Perspektive behandelt, was zu einem europaweit uneinheitlichen Bild führte. Innerhalb eines kürzlich abgeschlossenen Projekts konnten Experten aus der EU zusammengebracht werden, um zu bewerten, ob die Erarbeitung eines gemeinsamen Sicherheitskonzepts möglich ist. Das Projekt Foresec ("Europe's evolving security: drivers, trends and scenarios"), finanziert vom Siebten Forschungsrahmenprogramm (RP7) der EU, war eine "vorausschauende" Maßnahme zur Bewertung der aktuellen und langfristigen Bedrohungen für die europäische Sicherheit. Der erste Schritt des Projekts, das im Februar 2008 begann, umfasste eine tiefgreifende Analyse bestehender Arbeiten in diesem Bereich. Es konnten 12 Länderberichte sowie eine Übersicht über globale Entwicklungen, welche die europäische Sicherheit beeinflussen, erstellt werden. Anschließend fand ein Workshop statt, während dem die Ergebnisse mit 80 Sicherheitsexperten aus ganz Europa diskutiert wurden. Die hier gewonnenen Ergebnisse flossen in eine Delphi-Befragung zu wichtigen Aspekten der Sicherheit ein, die zwischen Dezember 2008 und Februar 2009 stattfand. Hierbei handelt es sich um eine strukturierte Gruppenbefragung, bei der es mehrstufige Runden der Meinungserhebung sowie der Rückmeldung gibt. Die Ergebnisse jeder Befragung wurden einer Gruppe aus Experten und Nicht-Experten präsentiert, deren Stellungnahmen in der nächsten Befragungsrunde Berücksichtigung fanden. An dieser Befragung nahmen über 300 Experten teil. Sie bewerteten mögliche Faktoren und Auswirkungen auf die Sicherheit bis zum Jahr 2025, wobei sie ökonomische, politische, ökologische, technologische und gesellschaftliche Bereiche betrachteten. Die Ergebnisse der Befragung wurden in einer Reihe von Workshops in sechs unterschiedlichen Ländern bewertet, zudem gelang die Entwicklung einer Reihe von politischen Optionen zur Verhinderung und Abschwächung von Risiken und zur Ergreifung von Gegenmaßnahmen gegen Risiken. Von den Projektteilnehmern konnte ein detaillierter Bericht ihrer Ergebnisse und Empfehlungen erstellt werden. Das Projekt trug zudem dazu bei, die Vernetzung von Sicherheitsexperten aus der EU zu verbessern.