Unterstützung von KMU beim Recycling von Elektronikschrott
Jährlich verzeichnet die EU einen Zuwachs von 3% bis 5% bei Elektro- und Elektronikschrott (waste from electrical and electronic equipment, WEEE). Mit dem Recycling dieser Bauteile waren bislang eher kleine und mittelständische Unternehmen betraut, in den letzten Jahren jedoch drängen größere Unternehmen in den WEEE-Sektor vor und teilen den Markt unter sich auf. In diese Entwicklung spielen mehrere Ursachen hinein. Viele Länder haben die europäische Richtlinie zur Wiederverwertung von Elektronikaltgeräten und Batterien auf eine Weise umgesetzt, die kollektives Handeln fördert. Gleichzeitig sind große Zulieferer von Sekundärrohstoffen eher daran interessiert, wenige große als viele kleine Unternehmen unter Vertrag zu nehmen. HydroWEEE ist ein EU-finanziertes Gemeinschaftsprojekt, das die Wettbewerbsfähigkeit der KMU in diesem wachsenden Sektor fördern will. Das Forscherteam entwickelt derzeit eine mobile Anlage zur hydrometallurgischen Rückgewinnung von Metallen und Edelmetallen aus Lampen und Batterien, vor allem geht es um Metalle wie Kupfer, Mangan, Zink, Yttrium und Indium, die rein genug sind (normalerweise um die 95%), um direkt in den Galvanisierungsprozess überführt zu werden. Die mobile Anlage ermöglicht es mehreren KMU, koordiniert zusammenzuarbeiten, um mit größeren Unternehmen konkurrieren zu können und Sekundärrohstoffprozesse zu umgehen. Durch Zusammenführung dieser Mengen werden Quantitäten erreicht, die den Marktanforderungen entsprechen, während Investitionsausgaben minimiert werden. An dem Projekt, das im März 2009 startete und 30 Monate dauern soll, sind sieben Partner aus vier Ländern beteiligt – Italien, Österreich, Rumänien und Serbien. Bislang führte das Forscherteam Marktanalysen für alle Arten von Altelektronik durch: LCD-Bildschirme (Flüssigkristall), Lampen, Kathodenstrahlröhren (KSR), Leiterplatten (PCB) sowie Batterien und testet jeweils geeignete hydrometallurgische Prozesse. Vorhandene Recyclinganlagen wurden an die neuen Prozesse angepasst und getestet. Basierend auf Pilotstudien wurde eine mobile Anlage entwickelt, die im Herbst 2010 in Betrieb gehen soll, während derzeit noch an der Vervollkommnung des Systems gearbeitet wird. Zur gemeinsamen Nutzung der neuen Anlage haben die HydroWEEE-Partner ein Konsortium gebildet. Mit Einnahmen um die 100 Millionen EUR ist die von den Koordinatoren geschätzte Leistung recht beeindruckend - ungefähr 100 mal höher als die Gesamtinvestitionskosten für das Projekt und 130 mal höher als die Zuschüsse von der EU. Insgesamt beteiligen sich 150\;KMU.