Eine Reihe von Optionen für umweltfreundliche Verkehrsmittel
Im Vergleich zur Gesamtmenge von Treibhausgasemissionen, die zurückgegangen ist, sind die Emissionen des Verkehrssektors für den Zeitraum 1990 bis 2005 um 25% gestiegen. Um das globale EU-Ziel von 8% zu erreichen, ist es daher für den Verkehrssektor notwendig, die Treibhausgasemissionen deutlich zu senken. Neue, dringend erforderliche Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels konzentrieren sich auf die Verwendung umweltfreundlicherer Verkehrsträger. Um die Umsetzung dieser Maßnahmen unterstützen zu können, muss man das maximale Potenzial für eine Verlagerung von der Straße auf Schiene und Schiff kennen. Im Rahmen des Projekts Think-up sollen Nachfragemodellierung und Szenarienerstellung für den Verkehrssektor kombiniert und die verwendeten Methoden und erzielten Ergebnisse verglichen werden. Das Projekt befasste sich insbesondere mit dem Personenverkehrsbereich. Auf hochkomplexe Weise unterteilten die Forscher den Markt mithilfe von Segmenten in Gruppen wie etwa Streckenlänge, Verkehrsträger und Zweck. Der Segmentierungsansatz ähnelt sehr den Einflussparametern für die Nachfragemodelle im Verkehrsbereich. Das Potenzial für eine Verlagerung der Verkehrsträger im Personenverkehr kann durch eine Modellierung der Nachfrage bewertet werden, indem verschiedene Faktoren verändert werden, die die Entscheidungen der Fahrgäste beeinflussen, zum Beispiel die Kosten oder die Dauer einer Fahrt. In der Europäischen Union gibt es eine Reihe von Modellen zur Bestimmung der Nachfrage im öffentlichen Personenverkehr. Dem Think-up-Projekt zufolge lassen sich diese Modelle in verschiedene Kategorien unterteilen. Darstellungen können verwendet werden, um die Mobilität auf kurzen Strecken je nach Haushaltseinkommen und den Besonderheiten der verschiedenen Verkehrsträger und -modelle zu bestimmen, anhand derer sich die Wahrscheinlichkeit der Entscheidung für das eine oder andere Verkehrsmittel schätzen lässt. Die Verkehrsnachfrage kann auch durch einen Vergleich des Verkehrsaufkommens zwischen den Regionen auf der Basis der wirtschaftlichen Daten dieser Regionen geschätzt werden. Das Problem bei der Verwendung dieses Informationstyps, für den ein hoher Detailgrad benötigt wird, ist, dass die Verbindung zwischen Verkehr und Wirtschaft in der Regel fehlt. Mit diesen Methoden zur Berechnung des Potenzials für eine Verlagerung zwischen den Verkehrsträgern lassen sich am besten Ergebnisse erzielen, die so zuverlässig wie möglich sind, weil sie sich auf Daten stützen, die das "wirkliche" Verhalten der Fahrgäste wiedergeben. Sie ermöglichen auch die Einbeziehung von Faktoren, für die keine Daten vorliegen. Zum Beispiel werden Fahrtzweck, soziodemographische und sozioökonomische Faktoren indirekt berücksichtigt. Die Ergebnisse der verschiedenen Personenverkehrsmodelle wurden in das Metamodell integriert, das im nachfolgenden Projekt Expedite entwickelt wurde. Dieses Metamodell, das die detaillierten Modelle nicht ersetzen soll, bietet die Möglichkeit einer schnellen Betrachtung der Effekte einer großen Anzahl von politischen Optionen. Für spezifische Segmente des Verkehrsmarkts könnten dann detaillierte Studien für vielversprechende Maßnahmen durchgeführt werden.