Cholesterinsenkende Medikamente im Einsatz gegen Prionenerkrankungen
Intensive Forschungen zu Prionenerkrankungen befassten sich mit verschiedenen medikamentösen Therapien hinsichtlich der Pathogenese dieser Erkrankung. Das EU-finanzierte Projekt STOPTSES setzte sich daher zum Ziel, deren Entstehung bereits im Frühstadium zu verhindern. Dabei konzentrierte man sich besonders auf die Senkung der Infektionsrate, die Replikationshemmung im Lymphgewebe und die Verhinderung der Ausbreitung in das Zentralnervengewebe. Als Erreger von Prionenerkrankungen gelten bestimmte Proteine mit einer fibrillären Struktur. In der Forschung hatte man sich daher bislang hauptsächlich mit der direkten Zerstörung der Proteinstruktur beschäftigt. Projektpartner an der Universität Glasgow hingegen untersuchten nun, welches Potenzial cholesterinsenkende Medikamente in dieser Hinsicht besitzen. Sie erforschten, wie sich Cholesterinsenker zur Kontrolle oder Ausschaltung der Mechanismen einsetzen lassen, die die Infektiosität von Prionen steuern. Eine Möglichkeit wäre die Störung des zellulären Transports, aber auch die Umwandlung und Neubildung von Prionen ließe sich durch Cholesterinsenker beeinflussen. Versuche an Gewebekulturmodellen und infizierten Zelllinien ergaben, dass diese Funktionen sich tatsächlich kontrollieren lassen. Die Arbeitsgruppe will nun diese Ergebnisse in vivo an Modellen testen. Darüber hinaus wurde alternativ eine Therapie in Betracht gezogen, die die Progression der Prionenerkrankung im Wirt aufhalten könnte.