Untersuchung seismischer Daten aus der Region des Toten Meeres
Viele Regionen im Mittleren Osten liegen entlang des Störungssystems Totes Meer, einem Bereich mit vielen deutlichen seismischen Aktivitäten. Große Erdbeben sind verheerend, da neben Personenschäden auch umfassende und kostenintensive Sachschäden zu verzeichnen sind. Ziel des APAME-Projektes war die Aufnahme und Untersuchung des Schadenspotenzials seismischer Gefahren vor dem Hintergrund des reichen kulturellen Erbes der Region und deren antiker Städte, Zitadellen, Festungen und archäologischer Stätten. Dies erfolgte durch Kombination historischer und archäologischer Studien sowie mithilfe von Untersuchungen zu Erdbebengefahren. Die Fallstudie des Projektes hat verdeutlicht, dass eine enorme Datenmenge gesammelt und wichtige Ergebnisse ermittelt wurden. Das Fehlen wichtiger seismologischer Daten wie Aufzeichnungen durch Seismometer und Beschleunigungsmesser hat jedoch die Durchführung einer umfassenden seismischen Gefährdungsanalyse verhindert. Beispielszenarien vorhergehender Studien und aus dem Libanon bieten eine seismische Gefährdungsanalyse, was jedoch fehlt, ist ein umfassender parametrischer seismischer Katalog, der die südöstlichen Türkei, Syrien, Libanon, Israel, Palästina und Jordanien abdeckt. Präzise Ortsangaben für diese Regionen zusammen mit der Intensität historischer und messtechnischer seismischer Ereignisse sind erforderlich. Aktuelle Erdbeben ermöglichen unter Umständen Einblicke in Geschwindigkeitsstrukturen, Krustenverhalten in der Tiefe und an der Oberfläche sowie Deformationsrate entlang des Störungssystems Totes Meer. Leider sind derzeitige Programme zur nicht-linearen Abbildung von Gefahren nicht in der Lage, diese Bedingungen einzubeziehen. Das APAME-Projekt kann jedoch mithilfe archeo-paläoseismischer Studien Beweise für seismische Gefahren in der Vergangenheit liefern, die zur Steigerung des derzeitigen und künftigen Wissens beitragen.