Intelligente Dummys könnten Kinderleben retten
Bei Autounfällen sind insbesondere Kinder einer erhöhten Verletzungsgefahr ausgesetzt. Um in Fahrzeugen zum Schutz bei Unfällen zusätzliche Sicherheitssysteme zu integrieren, ist es erforderlich, unter Verwendung von Crashtest-Dummys experimentelle Daten zu sammeln. Im Rahmen des CHILD-Projekts wurde hierfür vom Institut National de Recherche sur les Transports et leur Sécurité (INRETS) eine komplette Serie von Dummies neu entwickelt. Ziel war die Entwicklung von Dummies mit ausreichender Biofidelität, der so genannten Q-Serie. Bei diesen Dummys konnte eine realistischere Nachbildung der menschlichen Brustregion erreicht werden, indem bei ihnen vorher miteinander verbundene Bereiche des Abdomens voneinander getrennt wurden. Zudem wurden die Drucksensoren im Abdominalbereich in einen linken und einen rechten Bereich aufgeteilt, um genauere Messergebnisse während des Frontal- und des Seitenaufpralls zu erhalten. Die Daten dieser Sensoren wurden verwendet, um Schutzkriterien (PRV, Protection Reference Values) für sämtliche Körperteile herzuleiten. Hierfür verwendeten die Forscher am INRETS ein Verfahren, bei dem ein Verletzungskriterium für den Abdominalbereich (AIC, Abdominal Injury Criterion) bestimmt wird, der von der Druckänderung (V) und der Höhe des Drucks (P) abhängt. Während des CHILD-Projekts wurden Versuche mit Prototypen und Testschlitten durchgeführt, um Probleme bezüglich der Belastbarkeit, der Reproduzierbarkeit, der Verzögerung und des Antwortverhaltens auf das Eindringen des Gurts zu untersuchen. Bei diesen Versuchen wurden der Q3- sowie der Q6-Dummy untersucht. Im Verlauf der zweiten Versuchsphase wurden dann vom INRETS Unfälle simuliert, um die Eignung des AIC zu bestimmen. Die anfänglichen Ergebnisse dieser Simulationen waren positiv und haben die CHILD-Forschungsgemeinschaft ermutigt, die Forschung in dieser Richtung weiter voranzutreiben.