Aufspüren von Kohlenwasserstoffvorkommen mit Cyclopropan
Um unbekannte Kohlenwasserstoffvorkommen, die tief unter der Erdoberfläche liegen, aufzuspüren, ist der Einsatz von Tracergasen erforderlich. Leider besitzen die gewöhnlich hier verwendeten Gase wie Schwefelhexafluorid und Perfluorcarbon ein hohes Treibhauspotenzial, das um einige Größenordnungen höher ist als das von Kohlendioxid. Im Rahmendes ENVITRACER-Projekts, ein durch das Fünfte Rahmenprogramm gefördertes FTE-Projekt, wurde die Suche nach alternativen Tracergasen initiiert. Während des Projekts wurde eine Reihe von möglichen Tracergasen untersucht. Die neuen Verbindungen durften weder klimaschädliche Auswirkungen haben,noch durften sie radioaktiv sein. Die Forschungsarbeiten wurden von Wissenschaftlern des Institute for Energy Technology (IFE) in Norwegen geleitet. Die Analyse von experimentellen Daten aus Labor- und Feldversuchen zeigte, dass Cyclopropan der vielversprechendste Kandidat für ein Tracergas war. Die Stabilität und die Strömungseigenschaften ähneln denen von Perfluorcarbon, allerdings weist das Gas kein Treibhauspotenzial auf. Die Wissenschaftler des IFE empfahlen daher die Verwendung von Cyclopropan als umweltfreundlichem Tracergas. Da auch andere potenziell geeignete Gase identifiziert werden konnten, wurde die Forschungsarbeit in Zusammenarbeit mit anderen ENVITRACER-Projektpartnern fortgesetzt, um alternative Tracergase zu bestimmen.