Untersuchungen zur genetischen Vielfalt geben Aufschluss über ökologische Veränderungen
Untersucht wurde die genetische Variation beim T. saltator in unterschiedlichen Zeiträumen und an verschiedenen Orten. Die kleinen Flohkrebse besiedeln die oberen Spülsäume (Supralitoral) von Sandstränden. Dies ist die durchnässte Spritzwasserzone oberhalb der Hochwasserlinie und außerhalb des Gezeitenbereichs, die von den Wellen nicht erreicht wird. In Populationen des T. saltator wurde ortsabhängig eine große genetische Variation festgestellt. Die am Strand von Uccellina in der Toskana erfassten Tiere wiesen ebenfalls eine hohe genetische Variation auf. An einigen Standorten wurden keine Exemplare des T. saltator gefunden. Dies war höchstwahrscheinlich auf Küstenerosionen zurückzuführen, die das Überleben der lokalen Subpopulation von Sandflöhen negativ beeinflussten, was ebenfalls die genetische Variabilität reduzieren kann. Die Schrumpfung einer Population und der Verlust der genetischen Variabilität sind eng mit dem Risiko des lokalen Aussterbens verbunden. Andere Faktoren, wie beispielsweise menschliche Eingriffe in das Ökosystem, können sich ähnlich auf die genetische Variation einer Population auswirken. Interessanterweise wurden einige Exemplare des T. saltator an typischen Touristenstränden gefunden. Allgemein korrelierten die in diesem Abschnitt des MED-CORE-Projekts erfassten Daten mit früheren Laborergebnissen zum T. saltator. Die neuen Daten und auch die Resultate dieser früheren Studien deuten darauf hin, dass ein intakter Sanddünengürtel und ein vom Menschen unberührter Strand dazu beitragen, die genetische Variabilität von Sandflohpopulationen zu bewahren.