Organisationen für radiologische und nukleare Sicherung stärken vereint Sicherheit in Europa
Die Bedrohungen der radiologischen und nuklearen Sicherheit werden immer größer und ausgefeilter. Der unerlaubte Einsatz von radioaktivem und spaltbarem Material vor allem durch Besorgnis erregende Akteure gilt als die Hauptursache, aber auch die Nichteinhaltung geltender internationaler Vereinbarungen durch die Mitgliedstaaten stellt eine mögliche Quelle für Sicherheitsverletzungen dar. Verbesserungen in den Bereichen Prävention und Reaktion auf diese Bedrohungen sind für die Sicherheit und den Schutz Europas von größter Bedeutung. Das EU-finanzierte Projekt INCLUDING vereinte vierzehn Partner aus dem Bereich der radiologischen und nuklearen Sicherung aus neun Mitgliedstaaten. Das Team gründete eine Vereinigung, welche die synergetische Nutzung teurer Infrastrukturen und Einrichtungen für Schulungen und Übungen unterstützt, um diese Herausforderung zu meistern.
Vereinigung der Prüfstände für radiologische und nukleare Sicherheit
Gegen Ende des Projekts bestand die wachsende Vereinigung von INCLUDING aus den Teilnehmenden des Gemeinschaftsunternehmens und zwei angeschlossenen Partnern aus Italien und Österreich. „Diese Einrichtungen stellen Prüfstände zur Verfügung, darunter Nuklearanlagen, Krankenhäuser und Forschungszentren, in denen Ausbildungs- und Übungsaktivitäten unter Bedingungen organisiert werden können, die für radiologische und nukleare Notfälle repräsentativ sind“, erklärt Monica Cimino von ENEA, der koordinierenden Einrichtung des Projekts. Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen wird mithilfe einer interne Vereinbarung zwischen den Mitgliedern geregelt und von einem Lenkungsausschuss koordiniert, der sich aus Vertretenden der Mitglieder zusammensetzt.
Cloud-basierte Echtzeit-Managementplattform
Einem bahnbrechenden Paradigma zur Planung und Durchführung derartiger Aktivitäten folgend, können zur Nutzung Registrierte auf der webbasierten Managementplattform alle gewünschten Ressourcen und Prüfstände der Vereinigung finden und aus der Ferne buchen. „Die Plattform ist viel mehr als nur ein Reservierungswerkzeug, denn sie gestattet den Nutzenden, Ausbildungs- und Übungsszenarien im Voraus zu entwickeln und alle Ressourcen in Raum und Zeit zu modellieren. Zudem unterstützt die Managementplattform die Anzeige von Daten in Echtzeit und die Übertragung von Eingaben und Befehlen an die am Ausbildungs-/Übungsort eingesetzten Ressourcen“, erklärt Projektkoordinator Luigi De Dominicis.
Neue Technologien, Schulungen und Praxiserprobungen
Neben der Schaffung einer vereinigten Prüfstandsinfrastruktur schlug das Team von INCLUDING innovative technologische Lösungen vor, bei denen in erster Linie der Einsatz von Technologien für unbemannte Luft- und Bodenfahrzeuge in komplexen Krisenszenarien im Mittelpunkt steht. Außerdem wurden Ausbildungs- und Übungsaktivitäten entwickelt, um bestimmte Lernziele zu erreichen. Mithilfe der Förderung eines gemeinsamen Lernrahmens im Bereich der radiologischen und nuklearen Sicherheit in allen Organisationen und Einrichtungen in den EU-Mitgliedstaaten, unterstützt durch Mobilitätsprogramme und Wissenstransfer, wird es möglich werden, die bei den Aktivitäten erzielten Ergebnisse zu vergleichen. „Das spannendste Ergebnis war zweifellos die Validierung von Technologie und Ausbildung innerhalb von sieben gemeinsamen Aktionen, die an den Prüfständen der Vereinigung organisiert wurden. Es fanden technische Feldübungen in Griechenland, Finnland, Frankreich, Ungarn, Italien und Portugal sowie eine Planübung in Italien statt. Diese gemeinsamen Aktionen gehören zu den wichtigsten von der Europäischen Kommission unterstützten Maßnahmen zur Einführung von Innovationen bei der Vorbereitung auf radiologische und nukleare Notfälle“, so Koordinator Luigi De Dominicis von der ENEA. Das Team von INCLUDING hat bei den Interessengruppen im Bereich der radiologischen und nuklearen Sicherung enormes Interesse geweckt, wie die fünf durchgeführten Workshops zeigen. Die massive Beteiligung kam den Projektaktivitäten und der Entwicklung von Empfehlungen für Verantwortliche der Politik und Einsatzkräfte der Ersthilfe sehr zugute. Angesichts der wachsenden Bedrohung durch die weltweiten geopolitischen Spannungen zog das Projekt auch in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit auf sich. Es ist zu erwarten, dass die im Rahmen von INCLUDING gegründete Vereinigung weiter wächst, wobei technologische Innovationen und ein gemeinsamer Lernrahmen unterstützend wirken, um den Schutz Europas angesichts radiologischer und nuklearer Sicherheitsbedrohungen zu verstärken.
Schlüsselbegriffe
INCLUDING, nuklear, radiologisch, nukleare Sicherung, Lernrahmen, nukleare Notfälle, nukleare Sicherheit, unbemanntes Luftfahrzeug, unbemanntes Bodenfahrzeug
