Bioraffinerie bringt Abfallbehandlung in Saragossa voran
Im Oktober 2024 wurde über das EU-finanzierte Projekt CIRCULAR BIOCARBON dessen bahnbrechende Bioraffinerie in Saragossa eingeweiht. In der Bioraffinerie werden Klärschlamm und der organische Anteil fester Siedlungsabfälle, wie Lebensmittelreste und Gartenabfälle, in Produkte mit hohem Mehrwert wie Biopolymere, Biodüngemittel und grünes Graphen verwandelt. Biologisch abbaubare Abfälle sind eine wesentliche Emissionsquelle, da sie bei ihrer Zersetzung in Deponien Gas erzeugen. Sie stellen außerdem eine große Herausforderung für Städte dar, die für die Sammlung und Behandlung der Abfälle zuständig sind und sich mit den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen befassen müssen. Da die neue Bioraffinerie dazu beiträgt, die Verbrennung von Klärschlamm und die Deponierung von Abfällen zu verringern, wird sie sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile für Saragossa und die umliegende Region bringen. Die Anlage, die vom Projektkoordinator von CIRCULAR BIOCARBON Urbaser zusammen mit der Stadtverwaltung von Saragossa betrieben wird, wird die traditionellen Abfallbehandlungsverfahren in der Stadt Saragossa und ihrer Umgebung fördern. Klärschlamm und organische Abfälle werden in Enderzeugnisse umgewandelt, die auf biobasierten Materialien, lokalen nachwachsenden Rohstoffen und Kreislaufproduktionsverfahren beruhen. Die Bürgermeisterin von Saragossa, Natalia Chueca, kommentiert dies in einer kürzlich auf der Projektwebsite veröffentlichten Pressemitteilung: „Saragossa nimmt einmal mehr eine Vorreiterrolle in der Kreislaufwirtschaft. Ich bin Urbaser und allen an diesem Projekt, das zweifellos ein Modell für Spanien und Europa werden wird, beteiligten Unternehmen zutiefst dankbar. Saragossa beweist einmal mehr, dass wir durch den Einsatz für eine grüne Wirtschaft Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen und gleichzeitig große Schritte in Richtung nachhaltiger und gesunder Städte unternehmen. Saragossa ist bereits führend im Bereich der nachhaltigen Mobilität, bei Projekten zur Stadtbegrünung wie dem Wald von Saragossa und dem Fluss Huerva sowie in der Kreislaufwirtschaft und übertrifft die nationale Recyclingquote. Jetzt sind wir auch eine Referenz für neue Technologien zur Abfallverwertung.“ Saragossa ist eine der Fertigungslinien, die Teil des einzigartigen Modells der Bioraffinerie CIRCULAR BIOCARBON sind. Eine zweite Linie wird in Sesto San Giovanni in Norditalien eingerichtet. Wie in der Pressemitteilung berichtet, wird es durch den Ansatz mit mehreren Standorten möglich sein, die Leistung der Bioraffinerie „in verschiedenen Abfallsystemen, Ökosystemen und bestehenden industriellen Praktiken zu testen, was ihr Potenzial für eine europaweite Anwendung erhöht“.
Fachwissen austauschen
CIRCULAR BIOCARBON hat außerdem eine City Interest Group eingerichtet, um Städten und lokalen Behörden in ganz Europa dabei zu helfen, von dem Projekt zu lernen, damit sie in ihren Regionen ein ähnliches Abfallmanagementkonzept anwenden können. Im Rahmen dieser Bemühungen veranstaltet das Projektteam am 4. Dezember ihr drittes Webinar über die Verwertung von Bioabfällen. Im Webinar wird sich mit der Umwandlung von Bioabfällen in biobasierte Materialien beschäftigt, wobei der Schwerpunkt auf der Erschließung von Möglichkeiten für städtische und regionale Bioökonomien liegt. Interessierte können sich hier für das Webinar von CIRCULAR BIOCARBON (Turning carbon of complex organic urban waste streams into value-added products) anmelden. Weitere Informationen: CIRCULAR-BIOCARBON-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
CIRCULAR BIOCARBON, Bioraffinerie, Abfall, organische Abfälle, feste Siedlungsabfälle, Klärschlamm, Kreislaufwirtschaft, biobasiert, Saragossa