Die Copernicus-Dienste für globale Herausforderungen in den Bereichen Umwelt, Katastrophen und Sicherheit weiterentwickeln
Copernicus, die Erdbeobachtungskomponente des EU-Weltraumprogramms, ist weltweit eine der ehrgeizigsten und erfolgreichsten Initiativen ihrer Art und eine wahre europäische Erfolgsgeschichte im Weltraum. Über den Dienst werden kontinuierlich genaue und zugängliche Informationen zu verschiedenen Aspekten des Planeten bereitgestellt, darunter zum Land, den Meeren und der Atmosphäre. Das Rückgrat von Copernicus bildet eine Reihe spezieller Satelliten (die aktuelle Sentinel-Familie und die kommenden Missionen Sentinel Expansion und Sentinel Next Generation), ergänzt durch wertvolle Daten aus beitragenden Missionen (anderen öffentlichen und kommerziellen Satelliten) sowie erdgebundenen Sensoren (in situ). Über die Copernicus-Dienste werden diese Daten in den sechs thematischen Kerndiensten verarbeitet, analysiert und umgewandelt: Copernicus-Dienst zur Überwachung der Atmosphäre (CAMS), Copernicus-Dienst zur Überwachung des Klimawandels (C3S), Copernicus-Dienst zur Überwachung der Meeresumwelt (CMEMS), Copernicus-Landüberwachungsdienst (CLMS), Copernicus-Sicherheitsdienst (CSS) und Copernicus-Katastrophen- und Krisenmanagementdienst (CEMS). Diese Informationsdienste mit Mehrwert und auch die Daten, auf denen sie beruhen, werden vollständig, kostenlos und offen bereitgestellt und von der wachsenden Nutzergemeinschaft für vielseitige Anwendungen eingesetzt. Beispiele sind die Überwachung der Treibhausgase, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel, der Schutz natürlicher Ressourcen, die Stärkung der Ernährungssicherheit, Krisenbewältigung und Grenzverwaltung. Als nutzerorientiertes Erdbeobachtungsprogramm von Weltrang ist die fortlaufende Entwicklung von Copernicus entscheidend, um auf die sich stetig verändernden Herausforderungen in den Bereichen Umwelt, Katastrophen und Sicherheit einzugehen. Daher wurde über die Europäische Exekutivagentur für Gesundheit und Digitales (HaDEA) ein wichtiges Portfolio an Forschung- und Innovationsprojekten im Rahmen von Horizont 2020 finanziert, über die kommende Entwicklungen der Copernicus-Dienste beschleunigt werden. Mit sogenannten Tier-3-Forschungsaktivitäten wurde in den Projekten an mittel- bis langfristiger Forschung und Entwicklung über mehrere Jahre gearbeitet. Der Schwerpunkt lag auf Erweiterungen der Dienste im Einklang mit Prioritäten der globalen und der EU-Politik. In diesem CORDIS Results Pack wird die Arbeit von 10 EU-finanzierten Projekten vorgestellt, in denen daran gearbeitet wurde, die Anpassung der sechs Dienste an neue Nutzeranforderungen und politische Erfordernisse zu erleichtern. Die Arbeit beruhte auf neuesten wissenschaftlichen und technologischen Fortschritten. Auch das umfangreiche Portfolio an EU-finanzierten Forschungsprojekten, über die seit dem 7. Rahmenprogramm (FP7) und aktuell über Horizont Europa an den Copernicus-Diensten gearbeitet wird, bildeten eine wichtige Grundlage. Die wichtigsten kurz- und langfristigen Forschungs- und Entwicklungsprioritäten zum Ausbau der Copernicus-Dienste im Rahmen von Horizont Europa und darüber hinaus sind in der strategischen Forschungs- und Innovationsagenda (SRIA) festgehalten. In diesem Results Pack werden die Projekterfolge vorgestellt, um die künftige Nutzung und Umsetzung der Ergebnisse durch die Copernicus-Gemeinschaft – und darüber hinaus – zu erleichtern. Die Projekte in diesem Pack behandelten die sechs Kerndienste von Copernicus. Über CoCO2 und SEEDS wurde der Copernicus-Dienst zur Überwachung der Atmosphäre (CAMS) unterstützt, um die Möglichkeiten zur Überwachung von Emissionen wie Kohlendioxid, Methan und anderen Luftschadstoffen auszuweiten. So können Länder ihren Fortschritt bezüglich der EU-Ziele zur Luftqualität und den Verpflichtungen im Übereinkommen von Paris besser erfassen. Das Team von CONFESS hat den Copernicus-Dienst zur Überwachung des Klimawandels (C3S) mit tieferem Wissen zu Aerosolen und Bodenbedingungen verbessert, sodass Unwetterereignisse genauer vorhergesagt werden können. Dank RapidAI4EO sind die Anwendungen zur Bodenbeobachtung durch Deep Learning erweitert, über Water-ForCE wurden die fragmentierten Überwachungsdienste zu Binnengewässern harmonisiert. Beides sind wichtige Aspekte des Copernicus-Landüberwachungsdienstes (CLMS). Mit Software aus dem Projekt ARCOS können als Erweiterung des Copernicus-Sicherheitsdienstes (CSS) mittels Satellitendaten industrielle Entwicklungen und illegale Fischereifahrzeuge in der Arktis erkannt werden. Das Team von WQeMS unterstützt den Copernicus-Katastrophen- und Krisenmanagementdienst (CEMS) mit Instrumenten zur Überwachung der Trinkwasserversorgung aus dem Weltraum. Für den Copernicus-Dienst zur Überwachung der Meeresumwelt (CMEMS) wurde bei SEAMLESS zu den Kohlenstoffkreisläufen in den Meeren geforscht, um die Art der Überwachung und Vorhersage von Veränderungen der Meere zu transformieren. Die Instrumente von CURE schließlich dienen der Klimaresistenz bebauter Gebiete. Das Team von CERTO hat den Zugang zu Satellitendaten zur Wasserqualität in Küstengebieten und Binnengewässern erleichtert, wovon alle Copernicus-Dienste profitieren.