Wie hat Silber die ersten Demokratien Europas geprägt?
Die Geschichte Europas steht in Silber geschrieben – von den Namen und Gesichtern, die seit dem 6. Jahrhundert v. u. Z. in Münzen geprägt werden, bis zur Chemie des Metalls selbst. Forschende des EU-finanzierten Projekts SILVER haben mit hochmoderner Isotopenanalyse die Minen bestimmt, in denen das Silber für antike Münzen abgebaut wurde, und konnten so die Wege der Münzen und Menschen in Europa nachbilden. Das Projekt ist nun in der CORDIS-Reihe mit Erklärungsvideos mit dem Titel „Make the connection with EU science“ zu finden. Unter der Leitung von Francis Albarède am ENS Lyon wurde im Projekt erforscht, wie Silber aus Minen in der Ägäis nach Karthago in Afrika gelangte. Dort wurde es für Getreide gehandelt und landete als bezahlter Tribut in den Schatzkammern des persischen Reiches – bevor es zurück nach Europa getragen wurde. „Im Jahr 330 v. u. Z. hat Alexander der Große genug Silber aus persischen Palästen wie Persepolis und Susa erbeutet, um 150 Sattelzugmaschinen zu beladen“, sagt Albarède. Gleichzeitig kamen in Europa demokratische Stadtstaaten auf, was Albarède auf den Zustrom jetzt wohlhabender Söldner zurückführt, die besser vertreten werden wollten. „Make the connection with EU science“ ist eine Reihe von Erklärvideos, bei denen der wissenschaftliche Inhalt von EU-Forschungsprojekten und die Verwertbarkeit ihrer Ergebnisse im Mittelpunkt stehen.
Schlüsselbegriffe
SILVER, Europäischer Forschungsrat, Blei-Isotope, Münzgeld, Isotopenanalyse, Antike, Alexander der Große, antikes Griechenland, Mittelmeerraum, Bergbau, Monetarisierung, Handel