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Technologiegestützte Lösungen erhöhen Sicherheit für Ersthelfende

Ersthilfe leistende Personen können nun mithilfe von Technologien wie Drohnen, erweiterter Realität, Lageerfassung, Netzen zur Signalverfolgung in Innenräumen und digitalen Zwillingen ein Katastrophengebiet auf sichere Weise bewerten.

Kommt es zu einer Katastrophe, dann drängt die Zeit. Deshalb ist in Filmen oft zu sehen, wie Ersthelfende am Einsatzort ankommen und sofort in Aktion treten. Aber im wirklichen Leben geht es nicht so schnell, und das hat gute Gründe. „Bevor die Ersthelferinnen und Ersthelfer ihre Arbeit aufnehmen können, müssen sie gewährleisten, dass das Katastrophengebiet ausreichend gesichert ist, damit sie eingreifen können“, sagt Rozenn Marechal, Forscherin bei der CS Group France. Leider ist diese Erkundung sowohl zeitaufwendig als auch mit Risiken für die Ersthelfenden verbunden. Doch neue Technologien wie Roboter, Drohnen und Situationsbewusstsein verändern die Notfallreaktion. Ein Beispiel dafür ist das EU-finanzierte Projekt INTREPID, bei dessen Arbeit die innovativsten Technologien eingesetzt werden, um eine bahnbrechende, sichere und skalierbare Lösung zu entwickeln und zu validieren, mit der die Ersthelfenden ein Katastrophengebiet sicher erkunden und bewerten können. „Das Projektziel ist die Verbesserung der Sicherheit, Schnelligkeit und Effektivität der Ersthelfenden in den ersten Stunden nach einer Katastrophe, um so Zeit einzusparen und Leben zu retten“, fügt Marechal hinzu, die das Projekt koordinierte.

Die tatsächlichen Bedürfnisse der Ersthelfenden erfüllen

Die INTREPID-Plattform ist eine Ende-zu-Ende-Lösung, die Technologien und Instrumente wie Erkundungsfahrzeuge ohne Besatzung, fortgeschrittene Lageerfassungskapazitäten und auf Informationsanalysen beruhende Entscheidungshilfen integriert. „Um sicherzustellen, dass unsere Plattform den tatsächlichen Bedürfnissen der Ersthelfenden entspricht, haben wir sie während des gesamten Projekts einbezogen, angefangen bei der Definition der Funktionen der Plattform bis hin zur endgültigen Validierung“, erklärt Marechal. Auf diese Weise konnte im Rahmen des Projekts eine Lösung der nächsten Generation zur Koordinierung großräumiger Katastropheneinsätze geschaffen werden. „Unsere benutzungsorientierte Oberfläche sorgt dafür, dass die Plattform für die Ersthelfenden leicht bedienbar ist, während ihre Vielseitigkeit gewährleistet, dass sie in einem großen Spektrum von Katastrophenszenarien eingesetzt werden kann“, so Marechal.

Eine Katastrophe erkunden und bewerten, ohne das Gebäude zu betreten

Bei einem dieser Szenarien geht es um eine Explosion in einem örtlichen Krankenhaus. „Als Teil unseres Validierungsprozesses haben wir die INTREPID-Plattform innerhalb einiger simulierten Katastrophen erprobt, wozu auch eine große, möglicherweise terroristisch motivierte Explosion in einem Krankenhaus in der Nähe von Madrid zählte“, berichtet Marechal. Während der Simulation waren die Ersthelfenden mit möglichen Schäden an Bauwerken, dem Vorhandensein chemischer Substanzen, Feuer und potenziellen böswilligen Handlungen konfrontiert, wobei all diese Risiken sowohl die Opfer als auch die Rettungsteams betreffen könnten. Um diese Risiken zu mindern, nutzten die Ersteinsatzkräfte die INTREPID-Plattform, um eine Echtzeitortung und ein angeschlossenes Feldnetzwerk zu implementieren. Dies wiederum ermöglichte es ihnen, autonome Fahrzeuge zu entsenden, darunter sowohl Boden- als auch Luftdrohnen, um Bildmaterial und Daten über das Krankenhaus aufzuzeichnen. Anhand dieser Daten wurde ein digitaler Zwilling des Katastrophengebiets erstellt, den die Ersthelfenden mithilfe von mit erweiterter Realität ausgestatteten Geräten und einer Reihe von 3D-Modellierungs- und Kartierungswerkzeugen analysieren und virtuell erkunden konnten. „Die Ersthelfenden setzten die INTREPID-Technologien erfolgreich ein, um das Gebäude auf sichere Weise zu überprüfen, nach potenziellen Bedrohungen zu suchen und eine erste Einschätzung der Lage und des Zustands der Opfer vorzunehmen, ohne das Gebäude zu betreten“, sagt Marechal.

Mehr Sicherheit und operative Leistungsfähigkeit in der Ersthilfe

Diese Simulation sowie auch simulierte Überschwemmungen und Industrieunfälle zeigen, auf welche Weise die integrierte INTREPID-Plattform die Sicherheit und operative Leistungsfähigkeit der Endnutzenden erhöhen und im Endeffekt mehr Menschenleben retten kann. „Unsere Arbeit hat die Katastrophenhilfe neu definiert und einen Großteil des Anfangsrisikos durch technologiegestützte Lösungen ersetzt, die den Ersthelfenden Sicherheit bieten und es ihnen gestatten, schneller mit der Rettung von Menschenleben zu beginnen“, so Marechal abschließend.

Schlüsselbegriffe

INTREPID, Ersthelfer, Drohnen, erweiterte Realität, Lageerfassung, Situationsbewusstsein, Deep-Indoor-Netzwerke, Netze zur Signalverfolgung in Innenräumen, digitale Zwillinge, Roboter, Notfallmaßnahme

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