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Neue modulare, microservice-orientierte Plattform definiert Energiemanagement für alle Beteiligten neu

Eine neue Plattform, die Open-Source-Software und Blockchain-Technologien nutzt, trägt zu einer sicheren und optimierten Energieverteilung zwischen Erzeugern und Verbrauchenden bei. Die Plattform gewährt allen Teilnehmenden durch die Integration von Transparenz Zugang zu authentifizierten, genauen Daten über Energieverbrauch und -erzeugung sowie Transaktionsaufzeichnungen.

Im Zuge der Umstellung auf erneuerbare Energien benötigen die Betreiber von Verteilernetzen neue Instrumente, um unkalkulierbare Energiequellen und veränderte Verbrauchsmuster zu verwalten. Üblicherweise wurden diese beiden Aspekte getrennt behandelt. Das Team des EU-finanzierten Projekts PlatOne ändert dies durch ein gemeinsames Datenmanagement, das die Netzverwaltung effizienter macht.

Ein dreistufiger Ansatz

Die Projektmitglieder haben das Platone Open Framework entwickelt, das aus drei Open-Source-Komponenten besteht, die Peer-to-Peer-Marktmodelle zwischen Verteilernetzbetreibern, Übertragungsnetzbetreibern, Kundschaft und Aggregatoren ermöglichen. Zu diesen Komponenten gehören die DSO Technical Platform für die Bereitstellung von Verteilernetzdiensten, die Flexibility Market Platform zur Gewährleistung einer fairen Marktteilnahme für alle Beteiligten und eine Blockchain-Zugriffsschicht für den sicheren Austausch von Energiedaten.

Netzverwaltung durch Microservices modernisieren

„Die Platone DSO Technical Platform, die auf den Grundlagen von SOGNO (Service-based Open-Source Grid automation platform for Network Operation of the future) aufbaut, verändert die Art und Weise, wie Versorgungsunternehmen arbeiten“, erklärt Projektkoordinator Antonello Monti. SOGNO nutzt Cloud-native Microservices, um ein flexibles, modulares System für datengesteuerte Überwachung und Kontrolle zu schaffen. Dies ermöglicht es den Versorgungsunternehmen, sich an die sich ändernden Anforderungen anzupassen, indem sie im Laufe der Zeit Komponenten hinzufügen. „Die Plattform nutzt diese auf Microservices basierende Architektur, um verschiedene Dienste wie Netzzustandsschätzung, Lastprognose und Mini-Netz-Verwaltung bereitzustellen. Dieses Design erhöht nicht nur die Flexibilität, sondern ermöglicht auch eine nahtlose Integration in bestehende proprietäre und Cloud-basierte Verteilernetzbetreiber-Plattformen“, erklärt Monti.

Transparenz fördern und Kundschaft in den Mittelpunkt stellen

„PlatOne verändert die Art und Weise, wie Verteilernetzbetreiber arbeiten, indem es modernste Blockchain-Technologie zur Automatisierung und Dezentralisierung von Prozessen einsetzt“, so Monti. Die Schicht-1-Blockchain integriert, modelliert und sichert verschiedene Energiedaten aus der physischen Infrastruktur und verhindert Manipulationen. Das Framework integriert durch die Nutzung der Blockchain-Technologie IoT-Messgeräte mit Unique Identifiern, zertifiziert und verifiziert Messungen und verwaltet den Datenzugriff, um Kontrolle und Steuerung sicherzustellen. „Mit dem Platone Open Framework werden die Nutzenden in den Vordergrund gestellt, ihre Bedürfnisse und Erwartungen erfüllt und das Potenzial der Blockchain für dynamischere Interaktionen mit der Kundschaft genutzt. Unser Framework sorgt mit seiner Echtzeit-Netzbeobachtung für Transparenz beim Datenaustausch und ermutigt die Kundschaft, sich aktiv an den lokalen Flexibilitätsmärkten zu beteiligen“, betont Monti. Darüber hinaus ermöglicht der Einsatz von Energiespeicherung einen Netzbetrieb in Zusammenarbeit mit der Kundschaft, der Flexibilität bietet, ohne in die Privatsphäre einzugreifen oder das tägliche Leben zu stören.

Pilotdemonstrationen

In Italien wurde das Platone Open Framework angepasst, um die Aktivierung der Flexibilität durch den Platone-Marktmechanismus zu ermöglichen. Dazu gehörte die Installation eines Light Nodes bei den Nutzenden, der Daten von intelligenten Zählern des Verteilernetzbetreibers erfasst und Aktivierungsbefehle an die Systeme der Kundschaft weiterleitet. Zudem wurde ein lokaler Flexibilitätsmarkt eingerichtet, auf dem die Verteilernetzbetreiber dezentrale Energie-Ressourcen einsetzen können, um Netzengpässe zu verringern, indem sie die Nachfrage mit aggregierten Geboten abgleichen. Mit der Blockchain-Zugriffsschicht (2) konnte das Vertrauen in diesen Markt weiter gestärkt werden, indem so Zählermessungen in Echtzeit zertifiziert werden. In Griechenland lag der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Beobachtbarkeit und Kontrollierbarkeit des Netzes unter Verwendung von zeitsynchronisierten Zeigermessgeräten. Ein Netz-Tarifmodell wurde erstellt, um historische Daten zu analysieren und so die Steuerung von dezentralen Energie-Ressourcen zu optimieren und Echtzeit-Systemdienstleistungen zu ermöglichen. Zudem wurde ein Instrument zur Netzzustandsschätzung entwickelt, um den Betriebszustand des Netzes zu ermitteln. In Deutschland wurden Anstrengungen unternommen, um die Energieautarkie der Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft zu erhöhen. Zu diesem Zweck wurde ein lokaler Flexibilitätsregler entwickelt, der ein Gleichgewicht zwischen lokaler Erzeugung und Verbrauch herstellt. „Platones Einfluss weitet sich durch seine zukunftsorientierten Initiativen aus, die sicherstellen, dass die Plattform über ihren primären Anwendungsbereich hinausgeht. Durch die Aufnahme in das Projekt LFE wird Nachhaltigkeit garantiert und die globale Zusammenarbeit gefördert, indem eine Abstimmung mit ähnlichen Initiativen auf der ganzen Welt stattfindet“, so Monti abschließend.

Schlüsselbegriffe

PlatOne, Blockchain, Verteilernetzbetreiber, Platone Open Framework, Open Source, Netzverwaltung, dezentrale Energie-Ressourcen

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