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European programme for the establishment of validated procedures for the detection and identification of biological toxins

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Netzwerk von Fachinstitutionen verringert Bedrohung durch Bioterrorismus

Umfassende Schulungsprogramme und sorgfältige Laborarbeit verbessern die Vorbereitung der Europäischen Union (EU) auf Zwischenfälle mit den gefährlichsten Biotoxinen der Welt.

In den vergangenen Jahren hat der terroristische Einsatz von biologischen Giftstoffen die Zivilgesellschaft in Europa bedroht. Um künftigen Bedrohungen zu begegnen, hat das EU-finanzierte Projekt EuroBioTox 63 Fachinstitutionen aus 23 Ländern zusammengebracht. An dem Projekt waren führende Vertretungspersonen des Katastrophenmanagements, Ersthelfende und Laborfachpersonal aus den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Ernährung beteiligt.

Durchbrüche bei zertifiziertem Referenzmaterial

Eine der wichtigsten Errungenschaften des Projekts entspringt direkt der Arbeit im Molekularlabor. EuroBioTox hat fünf zertifizierte Referenzmaterialien für die folgenden Proteintoxine hergestellt: Ricin, Abrin, Botulinum Neurotoxine A und B und Staphylococcus aureus Enterotoxin B. Es handelt sich um eine bahnbrechende Leistung. Projektkoordinatorin Brigitte Dorner erklärt dazu: „Da es weltweit keine anderen zertifizierten Referenzmaterialien für diese Biotoxine gibt, werden die Reagenzien für Fachlabore und in der Praxis von großem Nutzen sein und verfügen über ein großes Potenzial für eine weitere Nutzung über die Laufzeit von EuroBioTox hinaus.“ Die im Rahmen des Projekts erstellten zertifizierten Referenzmaterialien wurden autorisierten Fachinstitutionen auf breiter Basis zur Verfügung gestellt, wodurch die Welt sicherer geworden ist. Dorner kommentiert: „Ein zertifiziertes Referenzmaterial ist der entscheidende ‚Ankerpunkt‘ für die korrekte Erkennung, Feststellung und Quantifizierung des am Unfallort gefundenen Biotoxins. Alle Informationen zusammen ergeben das Ausmaß eines Vorfalls und bestimmen, welche Gegenmaßnahmen eingeleitet werden müssen.“ Neben der Schaffung von zertifizierten Referenzmaterialien hat das EuroBioTox-Labor auch große Fortschritte bei der Entwicklung von In-vitro- und Ex-vivo-Methoden zum Nachweis ausgewählter Toxine erzielt. Die derzeit für den Nachweis von Botulinum-Neurotoxin verwendeten Tierversuche sind ethisch bedenklich, und die projektinternen Untersuchungen weisen auf praktikable Alternativen hin.

EuroBioTox-Schulungsprogramm

Die vielfältigen Schulungsmöglichkeiten, die im Projekt entwickelt wurden, ergänzen die Fortschritte im Labor. Das von EuroBioTox aufgebaute und unterstützte Netz ist für die erfolgreiche Bekämpfung des Bioterrorismus besonders wichtig. Dorner erkennt an: „Ausgehend von dem am Programmende erreichten Stand wird es von größter Bedeutung sein, auf den erreichten Fähigkeiten aufzubauen, um das Netzwerk aus Sachverständigen so zu stabilisieren, dass es im Falle eines Zwischenfalls effektiv seiner Arbeit nachgehen kann.“ EuroBioTox hat 19 Schulungskurse erstellt, um Partner mit unterschiedlichem Hintergrund und Erfahrungsniveau zu unterstützen. Diese Kurse regten zu multidisziplinären Gesprächen an und stärkten so das Netz der an der Reaktion auf Bioterrorismus Beteiligten. Über das Projekt wurden außerdem 11 Leistungstests für verschiedene Biotoxine durchgeführt. Leistungstests sind für die Selbstbeurteilung von Laboratorien konzipiert und umfassen den Nachweis, die Feststellung und die Quantifizierung bestimmter Stoffe. Über 29 Laboratorien nahmen an den Leistungstests von EuroBioTox teil. Die Tests sind ein wichtiges Instrument, um die Genauigkeit und Effizienz der Labordiagnostik zu messen. Zur Stärkung des Netzwerks zur Reaktion auf Biotoxine hat EuroBioTox eine Sammlung von Reagenzien und Instrumenten geschaffen, darunter eine Reihe von hochwertigen Nachweisinstrumenten wie monoklonale Antikörper. Diese Sammlung ist für alle Partner des Projektnetzwerks zugänglich. Zu den weiteren Maßnahmen zur Informationsverbreitung gehören eine Website mit über 49 000 Seitenbesuchen, vier jährliche Newsletter, mehr als 60 mündliche Präsentationen, mehrere wissenschaftliche Veröffentlichungen und eine Vielzahl von E-Learning-Materialien, wie z. B. Videos. Durch terroristische Gruppen wurde Interesse und die Fähigkeit gezeigt, Biotoxine zu nutzen. Mit der Kombination aus hervorragender Laborarbeit und umfassender Vernetzung hat EuroBioTox die Grundlage für eine wirksame Reaktion geschaffen.

Schlüsselbegriffe

EuroBioTox, Biotoxin, zertifiziertes Referenzmaterial, Bioterrorismus, Tierversuche, Leistungstests

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