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Vergeht die Zeit bei der Arbeit mit Robotern wie im Flug?

Eine EU-unterstützte Studie betrachtet, wie das Verhalten von Robotern unsere Zeitwahrnehmung beeinflusst.

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In Zukunft werden groß angelegte Multirobotersysteme Bereiche wie Präzisionslandwirtschaft, Umweltüberwachung, Industrie und Brandbekämpfung verändern. Aber auch wenn diese Roboterschwärme unser Leben vereinfachen, werden viele von ihnen während des Betriebs weiterhin menschliche Hilfe benötigen. Wie wird sich eine solche Interaktion auf die menschlichen Bedienenden auswirken? Vom EU-finanzierten Projekt ChronoPilot unterstützte Forschende haben sich auf einen weitgehend vernachlässigten Aspekt konzentriert: die Auswirkungen des Roboterverhaltens auf die Zeitwahrnehmung einer Person. Ihre Studie kann im offenen Datenspeicher „Zenodo“ eingesehen werden. „Wie wir das Vergehen der Zeit wahrnehmen, spiegelt fast alle Aspekte unseres Lebens wider, zum Beispiel, wie wir uns fühlen, wie wir Aufgaben erfüllen und wie wir mit anderen umgehen“, erklärt der Hauptautor der Studie und Doktorand Julian Kaduk von der Universität Konstanz, Deutschland, in einem Video, in dem die Forschung vorgestellt wird. „Das geschieht sehr subjektiv, da es sich je nach Situation ändert, aber kann auch durch verschiedene Reize moduliert werden … Wir alle kennen zum Beispiel das Gefühl, dass die Zeit in manchen Momenten wie im Flug vergeht, während sie in anderen ewig zu dauern scheint.“

Die Zeit messen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Zeitwahrnehmung zu bemessen. Für die Studie konzentrierte sich das Forschungsteam auf das Vergehen der Zeit (wie schnell die Zeit zu vergehen scheint) und die Beurteilung der Dauer (Einschätzung der Dauer eines Intervalls). In einfachen Experimenten zur Interaktion zwischen Mensch und Schwarm wurde untersucht, ob die Zeitwahrnehmung der menschlichen Bedienenden durch die Anzahl der Roboter (ein, fünf oder 15) oder die Geschwindigkeit der Roboter (0,04 oder 0,2 Meter pro Sekunde) beeinflusst wird. Anhand der erhobenen Daten fanden die Forschenden heraus, dass das Zeitempfinden der Bedienenden sowohl von der Anzahl der Roboter als auch von deren Geschwindigkeit abhängt. Ein größerer Schwarm verkürzt die wahrgenommene Zeit, während langsamere Robotergeschwindigkeiten sie verlängern. Interessanterweise wird die Beurteilung der Dauer nur von der Anzahl der Roboter beeinflusst. Außerdem scheint ein enger Zusammenhang zwischen dem wahrgenommenen Zeitablauf und dem Flow zu bestehen – dem geistigen Zustand, in dem eine Person, die eine Tätigkeit ausübt, völlig in dem aufgeht, was sie tut. Kaduk erörtert in dem Video die mögliche zukünftige Nutzung der Ergebnisse der Studie ChronoPilot (Modulating Human Subjective Time Experience): „Wir stellen uns eine Zukunft vor, in der die Roboter die Zeitwahrnehmung ihrer Teammitglieder kennen und aktiv moduliert werden können, um ihr Verhalten anzupassen. Das Ziel ist nicht nur eine integriertere und natürlichere Zusammenarbeit, sondern auch eine mögliche Verbesserung der Aufgabenleistung und des Wohlbefindens, indem Nutzende in einen Zustand des optimalen kognitiven Flows geführt werden … Darüber hinaus sehen wir Vorteile bei zeitkritischen Planungsaufgaben und in Situationen, in denen die Zeitmessung der Nutzereingaben von Bedeutung ist … Durch die Veränderung der Zeitwahrnehmung der Nutzenden können wir die zeitlichen Entscheidungen für eine optimale Leistung steuern.“ Weitere Informationen: ChronoPilot-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

ChronoPilot, Roboter, Roboterschwarm, Zeit, Zeitmessung, Zeitwahrnehmung, kognitiver Fluss

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