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ESTABLISHING FUTURE-ORIENTED TRAINING AND QUALIFICATION QUALITY STANDARDS FOR FOSTERING A BROAD UPTAKE OF SUSTAINABLE ENERGY SKILLS IN THE EUROPEAN CONSTRUCTION SECTOR

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Ein Pass für die grenzüberschreitende Anerkennung von Qualifikationen für energieeffizientes Bauen

Forschende arbeiten an einer Vereinfachung für Baufachleute, dank der ihre Qualifikationen, Zertifizierungen und Zulassungen im Bereich Energieeffizienz in allen EU-Mitgliedstaaten anerkennt werden.

Gebäude und Wohnungen sind Europas größte Energieverbrauchsposten überhaupt. Angesichts der Tatsache, dass die meisten dieser Gebäude während des Baubooms der Nachkriegszeit errichtet wurden, überrascht das kaum. „Europas Gebäude sind nicht nur alt, sondern auch äußerst ineffizient“, sagt Peter Gyuris, leitender Projektmanager bei Geonardo. Die gute Nachricht lautet, dass diese Wohnungen und Häuser mit schlechter Energiebilanz durch Renovierung effizienter werden können. Einigen Schätzungen zufolge sind auf diesem Wege sogar 45 % des Endenergieverbrauchs einzusparen, mit dem gegenwärtig Wohngebäude beheizt werden. Aufgrund solcher Zahlen hat die EU ihre Initiative „Renovierungswelle“ ins Leben gerufen, die bis 2030 die Renovierung von 35 Millionen Gebäuden vorsieht. Leider ist dies leichter gesagt als getan. „Wohngebäude energiesparend und qualitativ hochwertig zu renovieren, erfordert Baufachleute mit modernsten Qualifikationen“, fügt Gyuris hinzu. „Während diese Kompetenzen bereits Mangelware sind, ist es noch schwieriger, an entsprechend weitergebildete Fachkräfte heranzukommen.“ Wie Gyuris erläutert, kann ein Problem schon allein darin bestehen, dass eine in einem Land weitergebildete und zertifizierte Baufachkraft in einem anderen Land oft nicht anerkannt wird. „Bevor angemessen durchgeführte energiesparende Renovierungen über Grenzen hinweg realisiert werden können, müssen die Qualifikations- und/oder Weiterbildungsprogramme des jeweiligen Landes durchlaufen werden, an deren Ende das Qualifikationsniveau steht, über das die Fachkraft vielleicht bereits verfügt“, veranschaulicht er. An dieser Stelle wird das EU-finanzierte Projekt TRAIN4SUSTAIN (Establishing Future-Oriented Training and Qualification Quality Standards for Fostering a Broad Uptake of Sustainable Energy Skills in the European Construction Sector) Bürokratie abbauen. „Unser Ziel lautete, ein System der gegenseitigen Anerkennung aufzubauen, mit dem eine Akkreditierung einfacher in allen EU-Mitgliedstaaten zu akzeptieren sein soll“, erläutert Gyuris.

Gleichwertigkeit mit dem Qualifikationspass nachweisen

Zu diesem Zweck analysierte das Gemeinschaftsunternehmen unter der Leitung von Geonardo alle verfügbaren nationalen Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogramme. Teil dieses Prozesses waren gleichermaßen marktbezogene und gewinnorientierte Optionen. Ergebnis dieser Bemühungen ist der Qualifikationspass: „Skills Passport“. „Der Qualifikationspass ist ein Instrument, das einen einfachen und praktischen Vergleich der Qualifikationsniveaus verschiedener Berufe auf länderübergreifender Ebene gestatten soll“ erklärt Gyuris. „Er kann dazu dienen, die Gleichwertigkeit von Qualifizierungssystemen innerhalb der EU oder sogar mit Nachbarstaaten nachzuweisen.“

Das europäische Qualifikationsverzeichnis und eine neue Qualitätsnorm für Kompetenzen

Zur Realisierung des Qualifikationspasses hat TRAIN4SUSTAIN die Qualitätsnorm für Kompetenzen (Competence Quality Standard, CQS) verbessert, einen Qualifikationskatalog, der die meisten für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden relevanten Kompetenzen abdeckt und ursprünglich im Rahmen des Projekts PROF-TRAC entwickelt wurde. Jede Baufachkraft kann dort ihre Kompetenzen finden und den passenden Kompetenzgrad auswählen. Um die weitere Verbreitung und Normung zu erleichtern, hat TRAIN4SUSTAIN die Qualitätsnorm für Kompetenzen mittels einer Workshopvereinbarung des Europäischen Komitees für Normung validiert. Dieser Schritt erfolgt vor der Normung. Diese universelle Referenz gestattet nicht nur die Erstellung von Qualifikationspässen, sondern auch die Veröffentlichung der zertifizierten Kompetenzen von Baufachleuten innerhalb einer zentralen Datenbank: dem europäischen Qualifikationsverzeichnis (European Skills Registry). „Diese einfach zu bedienende, webbasierte Plattform dient dem Vergleich und der Überprüfung beruflicher Qualifikationen“, bestätigt Gyuris. „Sie beinhaltet auch eine Vermittlungsfunktion, über die qualifizierte Fachleute besser mit energieeffizienten Bauprojekten zusammengebracht werden können.“ Mit dem europäischen Qualifikationsverzeichnis können einzelne Pässe zu Teams gruppiert und Unternehmen zugeteilt werden, was für den Kompetenznachweis im Hinblick auf größere Projekte hilfreich ist. TRAIN4SUSTAIN hat das europäische Qualifikationsverzeichnis sogar im Rahmen eines Vergabeverfahrens in Spanien auf die Probe gestellt. „All diese Ergebnisse rücken die energetische Nachhaltigkeit für die Baufachleute in ein viel attraktiveres Licht“, fasst Gyuris zusammen. „Je mehr qualifizierte Fachleute wir versammeln, desto mehr Gebäude und Wohnungen können wir renovieren und umso mehr Energie können wir einsparen.“

Schlüsselbegriffe

TRAIN4SUSTAIN, Gebäude, Energie, Energieeffizienz, Renovierungswelle, Baufachleute, europäisches Qualifikationsverzeichnis, European Skills Registry, Nachhaltigkeit

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