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Point-of-care device based on KETs for diagnosis of food allergies

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Wie die patientennahe Diagnose von Lebensmittelallergien gelingt

Die Diagnose von Lebensmittelallergien ist ein mühsames Unterfangen und bringt oft keine eindeutigen Ergebnisse. Mit dem innovativen Test des Projekts AllerScreening können nun Antikörper gegen mehrere Lebensmittelallergene in einer einzigen Analyse nachgewiesen werden.

Bei Millionen Menschen weltweit löst der Verzehr ganz alltäglicher Nahrungsmittel, etwa von Obst, Eiern und Nüssen, unangenehme Lebensmittelallergien aus. Eine Lebensmittelallergie tritt dann auf, wenn das Immunsystem auf eine harmlose Substanz wie auf eine Bedrohung reagiert, indem es auf der Oberfläche von Mast- und Basophilen-Effektorzellen Immunglobulin E-Antikörper (IgE) produziert. Beim zweiten Kontakt mit dem Lebensmittel wird das Allergen vom Immunglobulin E erkannt, das dann die Freisetzung chemischer Stoffe wie Histamin auslöst und Symptome wie geschwollene Lippen und Atemnot verursacht. Diese Symptome treten meist 30 Minuten (Frühsymptome) bis 24 Stunden (verzögerte Reaktionen) nach dem Verzehr von Nahrungsmitteln auf und variieren in ihrer Schwere.

Neuartige Diagnoseplattform für Lebensmittelallergene

Angesichts der Tatsache, dass die Prävalenz von Lebensmittelallergien sowohl in den Industrieländern als auch in den Entwicklungsländern dramatisch im Anstieg begriffen ist, besteht ein Bedarf an schnellen und genauen Diagnoseverfahren. Deshalb hat das EU-finanzierte Projekt AllerScreening ein neuartiges Gerät zur Diagnose von Lebensmittelallergenen entwickelt, das lösliches Immunglobulin E im Blut Betroffener misst. Das Projekt AllerScreening vereinte fünf klinische Gruppen mit umfassender Erfahrung auf dem Gebiet der Lebensmittelallergien und der Entwicklung neuer diagnostischer Technologien. Ziel war die Übertragung eines optischen Nachweisverfahrens in klinische Routinetests. Die patientennahe Plattform von AllerScreening besteht aus einem optischen Lesegerät, das die Bindung von Immunglobulin E aus dem Patientenserum an spezifische Allergene in den Vertiefungen der Einweg-Biokit-Komponente des Geräts nachweisen kann. Einer der Hauptvorteile des AllerScreening-Systems besteht im Vergleich zu den vorhandenen Allergietestverfahren in seiner Fähigkeit zur Mehrfachnutzung. „Im Gegensatz zu den konventionellen Hautpricktests können mit dem AllerScreening-Test Antikörper gegen mehr als 20 verschiedene Proteine aus 12 verschiedenen Lebensmitteln aufgespürt werden“, erklärt María Garrido Arandia, eine an dem Projekt beteiligte Forscherin. Auf diese Weise können die Diagnosen bei Betroffenen mit seltenen klinischen Anamnesen erleichtert werden.

Die Vorteile des AllerScreening-Diagnosegeräts

Die klinische Validierung des AllerScreening-Assays ergab eine Sensitivität von etwa 40 %, während die Spezifität fast 90 % erreichte. Diese Werte wurden für die Diagnose von Ei- und Erdnussallergenen erheblich verbessert und sind mit anderen Lösungen auf dem Markt konkurrenzfähig. Dadurch, dass die im AllerScreening-Gerät verwendeten Allergene veränderbar sind, bietet sich die einzigartige Möglichkeit, den Assay entsprechend klinischer Empfehlungen anzupassen. Ziel ist es, eine Liste von Allergenen anzubieten, aus der auf der Grundlage der jeweiligen persönlichen Krankengeschichte ausgewählt werden kann. AllerScreening kann die bei Lebensmittelallergien bestehenden geografischen Unterschiede durch Individualisierung des Tests berücksichtigen. Dadurch eignet er sich für den Einsatz in den verschiedenen Regionen Europas und ebenso in der übrigen Welt. Zudem bedeuten die niedrigen Kosten und die Benutzungsfreundlichkeit, dass er auch in Entwicklungsländern von den Gesundheitssystemen übernommen werden kann. Der Einsatz des Geräts als Erststrategie zur Diagnose von Nahrungsmittelallergien wird zweifellos greifbare Vorteile für die klinische Behandlung dieser Erkrankung mit sich bringen. Abgesehen von den Kosteneinsparungen in der Gesundheitsversorgung garantiert die Qualität der Ergebnisse ein besseres Leben für die Betroffenen, da sie fundierte Hinweise auf jene Lebensmittel liefern, die sie meiden müssen. „Wir sehen für die Zukunft, dass AllerScreening nicht nur zur Früherkennung von Lebensmittelallergien in der primären Gesundheitsversorgung beiträgt, sondern auch weiteren Studien über immunologische Lebensmittelunverträglichkeiten den Weg bereitet“, betont Garrido Arandia. Es ist zu erwarten, dass mithilfe einer derart genauen Überwachung der Entwicklung von Lebensmittelunverträglichkeiten individuelle Behandlungen verbessert werden können.

Schlüsselbegriffe

AllerScreening, Allergen, Lebensmittelallergie, IgE, Immunglobulin E, diagnostisches Gerät, Allergietest, Point-of-Care, patientennah, Immunglobulin

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