Daten gemeinsam nutzen – Auf einer vertrauenswürdigen Plattform
Damit persönliche und geschützte Daten mit einem sicheren Gefühl auf Internetplattformen ausgetauscht werden können, müssen die Plattformen vertrauenswürdig sein. Das EU-finanzierte Projekt TRUSTS will in Sachen Vertrauen zum Datenmarkt ein Niveau erreichen, wie es früher einmal war. Dazu entwickelt es eine Plattform, die auf einem sicheren und zuverlässigen Datenaustausch zwischen Anbietenden und Nutzenden von Daten basiert. Die ersten Modelle der TRUSTS-Plattform sind bereits erstellt worden und derzeit ist ein Demonstrator für einen Datenmarkt-Federator in Arbeit. In den letzten Jahren gab es diverse Bemühungen, den sicheren und unabhängigen Datenaustausch eher so zu gestalten, dass er wie ein Datenmarkt funktioniert. Einige davon innerhalb von Landes- oder Gebietsgrenzen, andere wiederum in Datenräumen, die über Gebiete und Grenzen hinausreichten. Das Daten-Ökosystem von TRUSTS soll Europa vor allem einen technologischen Mehrwert liefern.
Was brauchen die Nutzerinnen und Nutzer?
Das leistungsstarke Dashboard ist eine zentrale Funktion der Plattform – was darauf erscheint, hängt davon ab, welche Rolle der Nutzer oder die Nutzerin auf der Plattform einnimmt. „Für Anbieter von Assets bietet das Dashboard nützliche zusammenfassende Informationen über die von ihnen beigesteuerten Assets, z. B. Gesamteinnahmen, Bestseller und am besten bewertete Assets; Asset-Typen, die pro Kategorie beigesteuert wurden (Daten-Assets, Anwendungen, Dienste), Umsätze nach Abrechnungsschema und Tags, die der Nutzer oder die Nutzerin in den Beiträgen verwendet“, heißt es in einer Pressemeldung auf der Webseite von TRUSTS. „Das Dashboard schlägt den Nutzerinnen und Nutzern Inhalte vor, die ihren Interessen entsprechen (insofern sich das bis zu diesem Zeitpunkt auf der Plattform widergespiegelt hat) und fördert außerdem die meistverkauften und am besten bewerteten Inhalte. Aber auch neue und im Trend liegende Inhalte werden vorgeschlagen, sodass nicht nur bereits gefragte, sondern auch neue und interessante Inhalte empfohlen werden und so eine echte Chance bekommen, selbst gefragter zu werden.“ Dr. Stavroula Ntoa von der Stiftung für Forschung und Technologie – Hellas, die als Projektpartner fungiert, erklärt in derselben Pressemeldung: „Wir gehen davon aus, dass die Nutzerinnen und Nutzer so die Möglichkeit bekommen, das zu finden was sie suchen, und das ist ja ein zentraler Motivationsfaktor, um der Plattform treu zu bleiben. Gleichzeitig werden diejenigen, die nicht das Richtige finden, gebeten, ihre Suche in ein gut durchdachtes Formular einzugeben. Dann werden sie entsprechend benachrichtigt, wenn die Inhalte verfügbar sind.“ Aber wie kann ein Datenmarkt Vertrauen gewinnen? Für Dr. Ntoa verhält es sich hier wie mit zwischenmenschlichen Beziehungen, wo „Vertrauen schwer zu verdienen ist und direkt damit zusammenhängt, dass man sich sicher, geborgen und geschützt fühlt. Aber am wichtigsten ist, dass Vertrauen auf einem konsequenten Verhalten beruht, das die eigene Glaubwürdigkeit beweist.“ Damit ein Datenmarkt vertrauenswürdig wird, müssen unbedingt Privatsphäre und Sicherheit garantiert sein. Ein vertrauenswürdiger Datenmarkt sollte dafür sorgen, dass die Daten anonym bleiben. Außerdem sollte er das Risiko dafür kennen, dass Daten de-anonymisiert werden, und einen sicheren Datenaustausch garantieren, bei dem der Pressemeldung zufolge „Datensouveränität der Schlüsselfaktor zum Erfolg ist“. Weiter heißt es: „Die Tatsache, dass Daten ausgetauscht werden können, ohne dass die Dateneigentümer die Kontrolle über ihre Daten verlieren, wird für künftige Herausforderungen mit gemeinsam genutzten Daten bahnbrechend sein.“ Im auf drei Jahre angelegten Projekt TRUSTS (Trusted Secure Data Sharing Space) sind 17 Partner aus neun europäischen Ländern zusammengekommen, um einen sicheren und vertrauenswürdigen europaweiten Markt für persönliche und betriebliche Daten zu schaffen. Das Projekt läuft im Dezember 2022 aus. Weitere Informationen: Projektwebsite von TRUSTS
Schlüsselbegriffe
TRUSTS, Daten, Inhalt, Content, Datenmarkt, Plattform, Raum für gemeinsame Datennutzung, betriebliche Daten, Datenaustausch