Neue effiziente und kostengünstige Windenergieanlage in der Entwicklung
Weltweit gilt Offshore-Windkraft als zentrales Mittel, um die Treibhausgasemissionen zu senken und die Energiesicherheit bzw. die Vielfalt der Energiequellen zu erhöhen. Darum steigt der Bedarf an kostengünstigeren technologischen Lösungen. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts PivotBuoy wird ein neuartiges System entwickelt, das die Kosten schwimmender Offshore-Windkraftanlagen senkt und gleichzeitig eine schnellere Netzanbindung derartiger Plattformen ermöglicht. Wie in einem Beitrag auf der Projektwebsite erklärt wird, ist der Entwurf für das neue System nun vollständig und die Partner können zur Fertigung übergehen. „Die Entwurfsphase war nach zehn Monaten intensiver Arbeit abgeschlossen“, heißt es darin. Und weiter: „Das Projekt PivotBuoy strebt an, die Vorteile des gleichnamigen Systems zu validieren – als komplexes System für kostengünstige und zuverlässige Verankerung, Verbindung, Installation und den Betrieb schwimmender Windkraftanlagen. Dazu wird eine zum Teil maßstabsgerechte Plattform mit einer Turbine des Typs Vestas V29 getestet, die zur Leeseite ausgerichtet sowie an ein Netz angebunden wird, das mit der Testanlage von PLOCAN auf den Kanarischen Inseln verbunden ist.“ Vor Kurzem hat das Team ein Meeting zur Entwurfsprüfung in Barcelona abgehalten. „Jetzt wird im Projekt mit der Fertigungsphase begonnen, auf die im Herbst 2020 planmäßig Montage und Installation folgen sollen“, wird in dem Beitrag beschrieben.
Breite Nutzung
Die Projektpartner gehen davon aus, dass die neue Technologie in der gesamten Branche eingesetzt wird. Laut Projektwebsite „können nicht nur schwimmende Windkraftanlagen mit Einzelpunktverankerung, sondern auch Anlagen aus anderen Sektoren wie beispielsweise Wellen- oder Gezeitenkraftwerke mit dem System ausgestattet werden.“ Weiter heißt es: „Das Projektkonsortium vereint erfahrene Industriepartner aus den Sektoren Öl- und Gasförderung, Marine und Offshore-Windenergieerzeugung mit hervorragenden FuE-Zentren und wird durch zusätzliche Innovationen bei den Bauteilen, Werkstoffen und der Installation sowie bei Verfahren für Betrieb und Wartung den Stand der Technik auf dem Gebiet der schwimmenden Windkraft deutlich voranbringen.“ Das Projekt PivotBuoy (PivotBuoy - An Advanced System for Cost-effective and Reliable Mooring, Connection, Installation & Operation of Floating Wind) läuft im März 2022 aus. Da die Plattform auch bei größeren Wassertiefen eingesetzt werden kann, lassen sich Hunderte Stätten erschließen, die bisher technisch oder kommerziell außerhalb der Reichweite lagen. Das System konzentriert sich auf eine Kombination von Einzelpunktverankerungen mit zugseilverankerten Plattformen sowie auf ein effizienteres strukturelles Design für die Leeseite. Bei Einzelpunktverankerungen werden Verankerung und Anbindungssystem vorab mithilfe kleiner Schiffe installiert, während zugseilverankerte Plattformen ein geringeres Gewicht, kürzere Verankerungen und größere Stabilität bieten.
Gewicht und Kosten reduziert
Wie in einem Projektvideo zu sehen ist, können sich schwimmende Plattformen mit dem PivotBuoy-System passiv am Wind ausrichten. Im Vergleich zu gängigen Mastaufbauten oder halbtauchenden Systemen erlaubt die Technologie von PivotBuoy eine deutliche Gewichtsreduktion von schwimmenden Windkraftanlagen. Die Projektpartner planen, das System so weit zu optimieren, dass das Plattformgewicht um ganze 80 % und die Kosten um 50 % sinken. Weitere Informationen: PivotBuoy-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
PivotBuoy, Wind, Einzelpunktverankerung, schwimmende Windkraftanlage, Windenergie, Offshore-Windkraftanlage, Energie