Wie Fans zu einem umweltfreundlicheren Fußball beitragen können
Die Sportindustrie hat sich ebenfalls dem Kampf gegen den Klimawandel angeschlossen. Gute Neuigkeiten, denn wenn Europa seine ambitionierten Ziele zur Bekämpfung des Klimawandels erreichen möchte, braucht es alle Industrien, die auf dieses Ziel hinarbeiten. Laut einer Umfrage von LIFE TACKLE unter Managerinnen und Managern von Fußballclubs sind viele Vereine zwar motiviert, etwas für den Umweltschutz zu tun, sind jedoch mit konkreten Nachhaltigkeitsmaßnahmen nach wie vor im Rückstand. Das EU-finanzierte Projekt GREENFOOT zeigt uns jetzt einen Weg, wie Interessengruppen und die Allgemeinheit zu einem geringeren CO2-Fußabdruck der Fußballindustrie beitragen können. Die Lösung, die das Projekt vorschlägt, ist die Mittelbeschaffung für energieeffiziente Sanierungen und erneuerbare Energieinstallationen in Sportstätten durch Crowdfunding.
Warum Crowdfunding eine gute Lösung ist
Auf der 15. Konferenz des European Football for Development Network (EFDN) erklärte GREENFOOT-Koordinator Jed Cohen, warum nicht nur Clubmanagerinnen und -manager an Klimaschutzmaßnahmen interessiert sind. Fans sind Maßnahmen zum Schutz der natürlichen Ressourcen und zur Vermeidung von Umweltbelastungen ebenfalls wichtig. Crowdfunding kann somit Umweltschützerinnen und Umweltschützern sowie Fußballfans die Möglichkeit geben, sich mit Stadioneigentümerinnen und -eigentümern sowie Fußballmanagerinnen und -managern zusammenzuschließen, um in die Energiewende der jeweiligen Clubs zu investieren. Die Vorbilder im stetig wachsenden europäischen Crowdfunding-Markt sind Modelle mit Peer-to-Peer-Krediten und Eigenkapital-Crowdfunding, an denen weniger Personen mit höherer Rendite beteiligt sind. Derzeit ist ebenfalls ein gegenleistungsbasiertes Crowdfunding im Aufwind, an dem mehr Personen mit kleineren Geldbeiträgen beteiligt sind. Cohen nannte außerdem Beispiele für andere Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Fußball, die durch die EU finanziert werden. Seine Präsentation ist im PowerPoint-Format auf der EFDN-Website verfügbar.
Bewährte Verfahren für energieeffiziente Sanierungen
Das GREENFOOT-Konzept kann auf alle Arten von Sportstätten wie Stadien, Trainingsanlagen und Clubzentralen angewandt werden. Jedes Gebäude hat verschiedene Anforderungen und Zwecke, die sich auf das Energieverhalten auswirken. Sanierungen sind definitiv erforderlich, da die meisten Sportanlagen Europas zwischen den 1960er und 1980er Jahren gebaut wurden, als Umweltschutzmaßnahmen weltweit noch kein dringliches Anliegen waren. Tatsächlich haben Sportstätten einen immensen Energieverbrauch. Vor allem Stadien können während eines Fußballspiels einen so hohen Energieverbrauch haben wie eine mittelgroße Stadt in diesem Zeitraum. Das Projekt hat daher einen Bericht veröffentlicht, der einen Katalog über verschiedene technische Lösungen zur Verbesserung der Energieeffizienz oder zur erneuerbaren Energieerzeugung vor Ort für jede Gebäudeart beinhaltet. Der Katalog umfasst technische Details und Auslegungsparameter, Umsetzungsbedingungen und Analysen in Bezug auf die Energiebilanz, Kostenersparnisse und Anwendbarkeit auf Crowdfunding-Modelle. Außerdem sind die Stärken und Hindernisse jeder Lösung aufgelistet, um Interessengruppen bei der Sanierungsplanung für Sportstätten fundierte Entscheidungen zu ermöglichen. Aufbauend auf der Beliebtheit des Fußballs sowie des Gemeinschaftssinns und der umweltfreundlichen Einstellung der Fans möchte GREENFOOT (GReen power and Energy Efficiency iNvestments community-Financed for fOOTball buildings) einen Unterschied im Kampf gegen den Klimawandel ausmachen. Die Maßnahmen sollen für Primärenergieeinsparungen in Höhe von 275 GWh pro Jahr sorgen und den Endenergieverbrauch um jährlich 158 Millionen EUR reduzieren. Weitere Informationen: GREENFOOT-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
GREENFOOT, Fußball, Stadion, Crowdfunding, erneuerbare Energie, Sport, Energieeffizienz