Forscher im Bereich fortgeschrittene Robotik mit renommiertem Nachwuchspreis ausgezeichnet
Arash Ajoudani, fest angestellter leitender Wissenschaftler am IIT in Genua, ist Träger des „Early Career Award 2021“, der von der Robotics and Automation Society (RAS) des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) vergebenen Auszeichnung für Nachwuchsforschende. Wie auf der IEEE-Website nachzulesen ist, wurde Ajoudani damit für seine „Beiträge zur Theorie und Technologie der (ergonomischen) Mensch-Roboter-Kollaboration und der Telerobotik“ gewürdigt. Die Auszeichnung wurde erstmals an einen in Italien tätigen Forscher verliehen. Ajoudani leitet das IIT-Labor für Mensch-Roboter-Schnittstellen und physische Interaktion (HRI2). Dessen Forschungsaktivitäten umfassen die Modellierung und Analyse des physischen Interaktionsverhaltens beim Menschen sowie die Planung und Steuerung von Robotern unter interaktiver Einbindung eines Menschen. Für das Projekt Ergo-Lean (Rethinking Human Ergonomics in Lean Manufacturing and Service Industry: Towards Adaptive Robots with Anticipatory Behaviors) konnte sich der Wissenschaftler Finanzierungshilfe im Rahmen eines „Starting Grant“ des Europäischen Forschungsrates sichern. Zudem fungiert er als Koordinator des EU-finanzierten Projekts SOPHIA (Socio-physical Interaction Skills for Cooperative Human-Robot Systems in Agile Production) und als Hauptforscher von Technologietransferinitiativen wie dem JOiiNT LAB. Zusätzlich zur jüngsten Auszeichnung wurde Ajoudani für seine Arbeit im Bereich der kollaborativen Industrierobotik mit dem Solution Award 2019 der italienischen Messe für Spezialmechanik MECSPE, dem Amazon Research Award 2018 und dem KUKA Innovation Award 2018 geehrt. Darüber hinaus verfasste der Wissenschaftler das 2016 erschienene Fachbuch „Transferring Human Impedance Regulation Skills to Robots“ zum Thema robotische Manipulationskontrolle.
Was ist der „Early Career Award“?
Der Nachwuchspreis des IEEE RAS wird an Forschende verliehen, die sich noch im Anfangsstadium ihrer Laufbahn befinden und deren Beitrag oder Beiträge im Bereich der Robotik und/oder der Automation als erheblich gelten. Die 1999 ins Leben gerufene Auszeichnung wird an aktuelle Mitglieder des IEEE RAS vergeben, die nach Erlangung ihres höchsten akademischen Abschlussgrades weniger als sieben Jahre auf diesem Gebiet forschen. „Der IEEE RAS Early Career Award 2021 bedeutet mir viel, und zwar nicht nur in Bezug auf meine aktuelle Forschung, sondern auch auf die Herausforderungen, die wir meistern müssen, um unseren gesellschaftlichen Wohlstand auszubauen – im Hinblick auf Produktivität, das Wohlbefinden der arbeitenden Bevölkerung und die Arbeitszufriedenheit“, erklärte Ajoudani in einer Pressemitteilung, die auf der IIT-Website veröffentlicht wurde. „Meiner Überzeugung nach sind kollaborative Industrieroboter die Zukunft der Fabriken. Sie werden dazu beitragen, agile Fertigungsprozesse sowie sicherere Arbeitsplätze zu schaffen“, so Ajoudani abschließend. Im Projekt Ergo-Lean liegt der Forschungsschwerpunkt auf der Ergonomie des Menschen bei Interaktionen mit Robotern und Möglichkeiten der Vorhersage der Handlungen von Werktätigen am Arbeitsplatz. Das Projekt möchte das Potenzial kollaborativer Robotertechnologie als Mittel zur Vorhersage menschlichen Verhaltens ergründen und so den Weg für Interventionen bereiten, durch die sich die Arbeitsbedingungen verbessern lassen. Im Zentrum des Projekts SOPHIA steht die Entwicklung einer neuen Generation von Kerntechnologien für die Robotik, die in sozial kooperativen Mensch-Roboter-Systemen angewandt werden. Ziel des Projekts ist, eine rekonfigurierbare und mit Blick auf die Nutzung von Ressourcen effizientere Fertigung zu ermöglichen, aber auch die Berührungsängste der Menschen zu verringern und ihr Vertrauen in hybride Fertigungsumgebungen zu stärken, in denen sie Seite an Seite mit Robotern arbeiten. Weitere Informationen: Ergo-Lean-Projektwebsite SOPHIA-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
Ergo-Lean, SOPHIA, Mensch-Roboter, IEEE RAS, Early Career Award