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Inhalt archiviert am 2024-05-22

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Hat Leben von der Erde auf einem Planeten wie dem Mars Überlebenschancen?

Einige der auf der Erde vorkommenden Mikroben könnten vorübergehend auf der Oberfläche des Planeten Mars überleben, so eine neue Studie.

Grundlagenforschung icon Grundlagenforschung

Während der Rover Perseverance nach Beweisen für vergangenes Leben auf der kargen Marsoberfläche sucht, beschäftigt sich die Forschung auf der Erde mit der Frage, welche Überlebenschancen lebende Organismen dort heute wohl hätten. Die in der Fachzeitschrift „Frontiers in Microbiology“ veröffentlichten Ergebnisse legen nahe, dass Mikroorganismen von der Erde möglicherweise überleben können. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der NASA ließen einen Aluminiumbehälter mit Bakterien und Pilzen in die Stratosphäre schießen. Die beiden Proben wurden unter den Bedingungen der Marsatmosphäre gehalten und der ultravioletten Strahlung der Sonne ausgesetzt.

Vorsicht geboten: Was wir auf den Mars mitbringen

Einige der Mikroorganismen haben überlebt. „Wir haben erfolgreich eine neuartige Methode getestet. Sie besteht darin, Bakterien und Pilze marsähnlichen Bedingungen auszusetzen, indem wir unsere Versuchsgeräte mit einem wissenschaftlichen Ballon bis in die Stratosphäre der Erde befördert haben“, kommentierte Marta Cortesão, eine der Hauptautorinnen der Studie und Doktorandin am DLR. „Einigen Mikroben – insbesondere den Sporen des Schwarzschimmelpilzes – gelang es, die Reise zu überleben, selbst wenn sie sehr hoher UV-Strahlung ausgesetzt waren.“ „Wenn eine Mikrobe all das oberhalb eines Großteils der schützenden Ozonschicht überstehen kann, könnte sie – wenn auch nur kurz – die Reise zur Marsoberfläche überleben“, so Mitautor David J. Smith von der NASA gegenüber „CNN“.

Was bedeutet ihr Überleben für die Raumfahrt?

Sporen aus dem Schwarzschimmelpilz Aspergillus niger und dem Bakterium Salinisphaera shabanensis haben es geschafft, zu überleben. „Sporen des Pilzes A. niger sind unglaublich widerstandsfähig gegenüber Hitze, aggressiven Chemikalien und anderen Stressoren. Niemand hatte bislang jedoch untersucht, ob sie im Weltraum oder unter intensiver Strahlung, wie wir sie auf dem Mars sehen, überleben können“, erklärte Cortesão. „Dieses Experiment wirft eine Menge Fragen darüber auf, welche genetischen Mechanismen für die Überlebensfähigkeit von Mikroben hauptsächlich verantwortlich sind. Tragen sie uralte evolutionäre Merkmale in sich, die ihnen die Fähigkeit verleihen, rauen Bedingungen zu widerstehen? Oder schützt sie ihre Fähigkeit, sich an ihre aktuelle Umgebung anzupassen, im Hinblick auf viele andere Herausforderungen?“ Smith fügte hinzu, dass diese Experimente das Studium der „Widerstandsfähigkeit der Mikroben auf eine Art und Weise ermöglichen, die im Labor nicht umsetzbar ist“, und dass sie „eine Möglichkeit bieten, die Überlebensbedingungen auf dem Mars vorherzusagen und dabei helfen, die Grenzen des Lebens, wie wir es kennen, zu bestimmen.“ Wir müssen in Zukunft darauf achten, keine Organismen und andere Verunreinigungen ins All mitzunehmen oder auf die Erde zurückzubringen. „Diese Forschungsarbeit verhilft uns zu einem besseren Verständnis darüber, welche Mikroben in einst als tödlich vermuteten Umgebungen verweilen könnten, wie der Marsoberfläche. Außerdem gibt sie uns Hinweise darauf, wie wir vermeiden können, ungewollt winzige Anhalter in unserem Gepäck zu Zielorten außerhalb der Erde zu bringen“, merkt KMitautor Ralf Möller vom DLR an. „Bei bemannten Langzeitmissionen zum Mars müssen wir Kenntnis darüber besitzen, wie mit Menschen verbundene Mikroorganismen auf dem Roten Planeten überleben würden, da einige von ihnen ein Gesundheitsrisiko für die Astronautinnen und Astronauten darstellen könnten“, bemerkt Mitautorin Katharina Siems, ebenfalls Doktorandin am DLR. „Außerdem könnten einige Mikroben für die Erforschung des Weltraums von unschätzbarem Wert sein. Sie könnten bei der Herstellung von Nahrung und Materialvorräten jenseits der Erde hilfreich sein. Dies ist wichtig, wenn wir von unserem Heimatplaneten weit entfernt sind. Mikroorganismen sind eng mit uns verbunden – mit unserem Körper, unserer Nahrung und unserer Umgebung. Daher kann man sie für eine Raumfahrt nicht separieren.“

Schlüsselbegriffe

Mars, Mikrobe, Mikroorganismus, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Weltall, Bakterien, Pilze

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