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Inhalt archiviert am 2023-04-17

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Wende für die Gezeitenenergiekosten mit der vierten Turbine vor den Shetlandinseln

Die neueste im Shetland Tidal Array eingesetzte Turbine trägt zur Senkung der Gezeitenenergiekosten um ein Drittel bei. Damit soll die Gezeitenenergie gegenüber fossilen Brennstoffen wettbewerbsfähig gemacht werden.

Die Meeresenergie hat das Potential, in den nächsten Jahrzehnten Milliarden Euro zur europäischen Wirtschaft beizutragen. Dazu müssen Gezeitenenergietechnologien weiterentwickelt werden, um Energie auf wirtschaftliche Weise zu nutzen und auch andere erneuerbare Energiequellen zu ergänzen. Zum Erreichen dieses Ziels hat das EU-finanzierte Projekt EnFAIT (Enabling Future Arrays in Tidal) darauf hingearbeitet, Vertrauen in die Gezeitenenergietechnologie zu schaffen und die Kosten zu senken, damit Gezeitenenergie mit anderen Energiequellen konkurrieren kann. Das Team des Projekts EnFAIT verbrachte die erste Hälfte der fünfjährigen Projektdauer damit, von den bereits drei im Shetland Tidal Array installierten Turbinen zu lernen – dem weltweit ersten Offshore-Gezeitenkraftwerk auf den schottischen Shetlandinseln. Die erste Turbine Nova M100 wurde im März 2016 eingesetzt, gefolgt von der zweiten und dritten im August 2016 bzw. Anfang 2017. Laut einer auf der Nachrichtenplattform „Energy Voice“ veröffentlichten Mitteilung, hat der EnFAIT-Projektkoordinator Nova Innovation jetzt eine vierte Turbine auf dem Kraftwerk in Bluemull Sound, Shetland, installiert.

Die vierte Turbine

Diese neueste Anlage mit dem Namen Eunice ist die erste von drei Turbinen, welche die Größe des Shetland Tidal Array auf sechs Turbinen mit einer Gesamtnennleistung von 600 kW verdoppeln sollen. Die kommerzielle Gezeitenturbine mit Direktantrieb soll eine Leistung von 100 kW und eine Lebensdauer von 20 Jahren haben. Sie versorgt bereits Haushalte auf den Shetlandinseln mit Strom. Durch die Verringerung der Gezeitenenergiekosten um ein Drittel ermöglicht diese nächste Turbinengeneration den Wettbewerb der Gezeitenenergie mit fossilen Brennstoffen. „Wir erzeugen Strom aus gewaltiger Meereskraft. Unsere bewährte Technologie verdrängt fossile Brennstoffe und verändert die Art und Weise, wie wir unser Leben mit Energie antreiben“, erklärte Simon Forrest, Geschäftsführer von Nova Innovation, in der Mitteilung.

Zukunftspläne

Die direkt angetriebenen Turbinen, welche in der letzten Hälfte des Projekts installiert werden, sollen die Fähigkeit der Technologie zur drastischen Senkung der Gezeitenenergiekosten demonstrieren. „Wir freuen uns sehr auf die Zukunft. Das globale Potential für diese ungenutzte, reichlich vorhandene und wertvolle erneuerbare Energiequelle ist enorm. Wir senken die Kosten und verzweigen uns in neue Märkte, um die Gezeitenenergie massentauglich zu machen. Bis 2030 wird Gezeitenenergie günstiger als Atomkraft und fossile Brennstoffe sein. Das wird Küstengemeinden auf der ganzen Welt sauberere und nachhaltigere Energie liefern“, so Forrest. „Bis zum Abschluss des Projekts im Jahr 2022 werden Nova Innovation und seine Partner einen klaren Weg zur Kostensenkung für Gezeitenenergie aufgezeigt haben“, stellte Matthijs Soede, Forschungsprogrammbeauftragter der Europäischen Kommission für Meeresenergie, in der Mitteilung fest. „Das Projekt wird eine Reihe von Belegen für die ökologischen und sozioökonomischen Vorteile der Technologie liefern. Wir sollten in der Lage sein, diese Erkenntnisse und Technologien auf Umgebungen in der ganzen Welt anzuwenden und die Gezeitenkraft fest in den Vordergrund unserer Energiewende zu stellen.“ Das Projekt EnFAIT endet im Juni 2022. Weitere Informationen: EnFAIT-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

EnFAIT, Gezeitenenergie, Turbine, Gezeitenkraftwerk, Shetland

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