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Inhalt archiviert am 2023-04-17

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Rückgewinnung von Ressourcen aus Industrieabwässern zur Minimierung der Auswirkungen auf die Umwelt

Die Partner einer EU-finanzierten Initiative integrieren innovative Technologien zur Rückgewinnung von Wasser und Mineralien von ausreichender Reinheit und Qualität aus Sole, damit diese in verschiedenen Industriezweigen wiederverwendet werden können.

Kreislaufverfahren in der Industrie werden zunehmend als maßgeblich für die Entwicklung einer nachhaltigen, CO2-armen, ressourcenschonenden und wettbewerbsfähigen Wirtschaft angesehen. Die Rückgewinnung aller Ressourcen aus Industrieabwässern könnte zu einer besseren Wasserbewirtschaftung und zur Eindämmung des Klimawandels beitragen. Diese Vision verfolgt das EU-finanzierte Projekt ZERO BRINE (Re-designing the value and supply chain of water and minerals: a circular economy approach for the recovery of resources from saline impaired effluent (brine) generated by process industries) im Sinne des Ansatzes einer Kreislaufwirtschaft. „Mit seinen Bemühungen, den ‚Kreis zu schließen‘ und die Umweltauswirkungen der Industrieproduktion zu verbessern, versucht ZERO BRINE nachzuweisen, dass Mineralien wie Magnesium und sauberes Wasser aus industriellen Prozessen zurückgewonnen werden können, um dann in anderen Industriezweigen wiederverwendet zu werden“, heißt es auf der Projektwebsite. Die Partner von ZERO BRINE demonstrieren das innovative Kreislaufwirtschaftskonzept zur Behandlung von Industrieabwässern in einer vollentsalzten Abwasseranlage im Industriehafen von Rotterdam in den Niederlanden. Sie sind dabei, „das derzeitige Solebehandlungsverfahren von einem linearen zu einem zirkulären Modell umzugestalten, das alle Ressourcen zurückgewinnt“, wie in einer Pressemitteilung angemerkt wird. Die vollentsalzte Abwasseranlage verbindet „Ionenaustausch- und Membrantechnologie: Entspannungsflotation, Umkehrosmose, Mischbett-Ionenaustausch“, wie auf der Projektwebsite erläutert wird. „Der Hafen Rotterdam ist einer der größten petrochemischen Komplexe in Europa, in dem das von Evides zur Verfügung gestellte entmineralisierte Wasser ein elementares Gut ist, das für die vielen industriellen Verarbeitungsanlagen benötigt wird. Das Pilotprojekt zielt darauf ab, dem steigenden Salzgehalt des Speisewassers, das vom Brielse Meer [See] geliefert wird, beizukommen. Daher wird es die Abwärme aus nahegelegenen Fabriken nutzen, um Soleabwässer abzuscheiden und im gleichen Zuge hochreines Kalzium, Magnesium, NaCl [Natriumchlorid]-Lösung und Sulfatsalze zurückzugewinnen, um die Ströme wieder an den Ursprungsort zurückzuführen.“

Weitere Pilotanlagen

Das laufende Projekt ZERO BRINE umfasst neben der vollentsalzten Abwasseranlage drei weitere großtechnische Pilotanlagen. Dazu gehören „ein Kohlekraftwerk in Polen, eine Anlage für Siliziumdioxid in Spanien und eine Textilfabrik in der Türkei, welche das Potenzial für eine sofortige Replikation und Übernahme der Projektergebnisse nach ihrem erfolgreichen Abschluss bieten“, heißt es in derselben Pressemitteilung. „Auf diese Weise fördert ZERO BRINE den industriellen Kreislauf für eine neue Generation innovativer, ressourcenschonender europäischer Unternehmen.“ Im Fall des Siliziumdioxidwerks in Spanien konzentriert sich ZERO BRINE auf die „Umsetzung eines Kreislaufwirtschaftsprogramms in der Siliziumdioxidindustrie zur Rückgewinnung von Wasser, Natriumsulfat, Abwärme und Alkalien“, so die Mitteilung auf der Projektwebsite. Für das polnische Kohlebergwerk besteht das Ziel darin, „den Energieverbrauch im Vergleich zu dem eines Umkehrosmose-Dampfkompressionssystems, welches das derzeit beste Verfahren darstellt, um 50 % zu senken“. Was die Textilfabrik in der Türkei anbelangt, so hilft ZERO BRINE bei der Rückgewinnung von „konzentrierten Salzlösungen zur Wiederverwendung in den Bädern des Textilfärbevorgangs“. ZERO BRINE war unter den „drei Finalisten für den ‚Water Innovator of the Year‘, eine Auszeichnung, die Unternehmen oder Regierungsinstitutionen würdigt, die sich für neue Ideen und Nachhaltigkeit bei der Nutzung von Industrieabwässern einsetzen“, wird in einer Pressemitteilung erklärt. „Das Projekt betrachtet Sole als Ressource und nicht als unerwünschten Abfall. Es bringt sowohl bestehende als auch neue Technologien zur Rückgewinnung und Wiederverwendung hochwertiger Endprodukte mit gutem Marktwert zum Einsatz.“ Weitere Informationen: ZERO BRINE-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

ZERO BRINE, Industrieabwasser, Kreislaufwirtschaft, mineralisch, Sole

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