Frequenzgenerator hilft, Honigbienenvölker zu schützen
Laut den Erhebungen des Europäischen Parlaments bewirtschaften 600 000 Imkerinnen und Imker um die 16 Millionen Bienenstöcke. Durch ihre Arbeit bleibt die natürliche Bestäubung von Anbau- und Wildpflanzen gewährleistet, was wiederum dem Umweltschutz, der Ernährungssicherheit und der ländlichen Entwicklung dient. Doch diverse Belastungsfaktoren haben zum immer wieder beschriebenen Rückgang der Honigbienenbestände beigetragen. Der unverhältnismäßige Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft ist für die Völker tödlich und Krankheiten und Parasiten vergrößern den Schaden nur noch weiter. Die Varroamilbe gilt als der schädlichste Parasit der Honigbienen und verursacht bereits eine weltweite Epidemie. Das EU-finanzierte Projekt FOG hat einen Frequenzgenerator entwickelt, der ein für bestimmte Organismen tödliches Signal aussendet, in diesem Fall für die Varroamilbe. So werden die Völker, aber auch andere Tiere vor verschiedenen Pilzen und Pilzparasiten geschützt.
Erzeugung der Frequenz
„Ausgangspunkt für unsere Erfindung war eine Lösung ohne Chemikalien, die weder für uns noch für die Bienen gesundheitsschädlich sein sollte. Wir wussten, dass bestimmte Frequenzen unter bestimmten Umständen lebende Organismen schädigen können und dass andere wiederum hilfreich sein können. Also begannen wir mit der Varroamilbe zu experimentieren“, erklärt Projektkoordinator Milan Kysel. Ausgangspunkt der FOG-Lösung ist eine Steuerungssoftware. Sie überwacht und bewertet die Werte von Umgebungsparametern wie Temperatur, Lichtverhältnissen usw. und sendet die Ergebnisse dann an ein Frequenzgeneratormodul. Das Modul interpretiert die Informationen und berechnet daraus die notwendigen Variablen, unter anderem den Zielbereich und zeitliche Einstellungen der elektrischen, akustischen und Schwingungssignale. Dieses Signal wird dann zu Pflanzen, Tieren, Boden usw. übertragen, um den jeweiligen Schimmelpilz oder Parasiten zu bekämpfen. Das Gerät von FOG kann problemlos in bestehende Bienenstöcke integriert werden, ohne dass Anpassungen vorgenommen werden müssen. Die Maße des Generators sind genau so konzipiert, dass er in so vielen Bienenstöcken wie möglich eingebaut werden kann, egal wie groß sie sind.
Nachjustierung
Wie sich der FOG-Generator auf die Stöcke auswirkt, wurde bisher an verschiedenen Standorten und an verschiedenen Bienenvölkern unter ganz unterschiedlichen externen Bedingungen getestet. „Diese Tests haben gezeigt, dass wir noch genauer klären müssen, wie sich FOG langfristig auf die Fruchtbarkeit der Bienenkönigin auswirkt. Von der Wirkung der verschiedenen Frequenzen auf das Verhalten der Bienen waren wir überrascht. Sie zeigte deutlich, wie empfindlich und verletzlich sie sind“, so Kysel. „Wir warten also mit der Serienproduktion des FOG noch, bis wir absolut sicher sind, dass wir nicht mehr kaputt machen als wir retten.“ Aktuell stellt das Team die nötige Ausrüstung zusammen, um die Wirkung von FOG auf die Lebensdauer und die Fruchtbarkeit der Bienenkönigin zu untersuchen. Diese Phase wird etwa zwei Jahre dauern. Danach muss das Team noch die Zertifizierung zum Abschluss bringen und die Zulassung der entsprechenden Veterinärbehörden für das Gerät einholen.
Schlüsselbegriffe
FOG, Frequenz, Biene, Bienenstock, Honig, Krankheit, Parasit, chemisch, Chemikalie, Varroa destructor, Varroamilbe, Fruchtbarkeit, Milbe, Schwingung