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Polysaccharide-based membrane for sublingual vaccination

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Fortschritte bei nadelfreier HIV-Impfung

Im Kampf gegen HIV-Infektionen entwickelten Wissenschaftler ein Mundpflaster, das Antigene erzeugt. Die Antikörperantwort, die durch das biokompatible und biologisch abbaubare Pflaster generiert wird, ist vielversprechend, bedarf aber noch weiterer Forschung.

Französische Wissenschaftler machten über das EU-Projekt PolyVac größere Fortschritte bei der Entwicklung eines Pflasters, das im Mundraum Antigene erzeugt. Auf diese Weise soll künftig verhindert werden, dass das HI-Virus über Vagina oder Rektum den Körper infiziert. Demonstriert wurde ein Pflaster, das unter die Zunge gelegt wird, sich im Speichel auflöst und so kontinuierlich Antigene freisetzt. „Da alle Bestandteile des Pflasters biokompatibel und biologisch abbaubar sind, muss es nicht entfernt werden, sondern wird durch Speichelenzyme langsam abgebaut“, erklärt Forscherin Claire Monge, die das Pflaster unter Betreuung von Bernard Verrier am Labor für Gewebebiologie Laboratoire de Biologie tissulaire et Ingénierie Thérapeutique, LTBI in Lyon, Frankreich, entwickelt hat. „Unsere In-vivo-Daten zeigen, dass das Antigen des Pflasters mindestens 30 Minuten lang (vom Immunsystem des Körpers) erkannt wird. So hat das Antigen Zeit genug, um in die Schleimhaut einzudringen und dort von spezialisierten Immunzellen (Antigen-präsentierenden Zellen) aufgenommen zu werden.“ Das mit Unterstützung des Marie-Skłodowska-Curie-Programms entwickelte Pflaster hat gegenüber herkömmlichen Impfmethoden viele Vorteile. So ist das nadelfreie Design für Patienten komfortabler, und da die zunächst trockene Membran erst allmählich eine gelartige Textur annimmt, kann es bei Raumtemperatur ohne Kühlung gelagert werden. „Das ist wirklich interessant für den Vertrieb in Entwicklungsländern, da dort die Kühlkette kaum oder gar nicht eingehalten werden kann“, erklärt Monge.

Bahnbrechendes Pflaster-Design

Allerdings ist die Entwicklung des Pflasters noch nicht abgeschlossen: auch im Vaginalbereich, einer häufigen Eintrittspforte des HI-Virus, wollten Monge und Verrier eine Antikörperantwort auf das HIV-Antigen auslösen. Bislang konnte die Reaktion am Mausmodell jedoch nur oral erzeugt werden. Mit Unterstützung der französischen NGO Sidaction und der französischen Forschungsagentur ANRS wollen die Biologen ihre Forschungen fortsetzen und nun andere HIV-1-Impfstoffkandidaten und Schleimhautadjuvanzien testen, die die Immunreaktion auf Antigene verstärken und modulieren. Letztlich sollen der auf dem Pflaster befindliche Impfstoff und das Adjuvans vom menschlichen Immunsystem erkannt und damit Antigene im rektalen und vaginalen Bereich erzeugt werden. Bei einer HIV-Exposition umhüllen die Antikörper das HI-Virus und verhindern so die Infektion. Obwohl die Entwicklung und Vermarktung eines solchen Impfstoffs bis zu 10 Jahre dauern kann, hat PolyVac schon wesentliche Fortschritte in diese Richtung gemacht. Bereits zuvor war es gelungen, mit Flüssigpräparaten eine Immunantwort der Vaginalschleimhaut zu erzeugen. Allerdings waren die Tests nicht schlüssig genug, da sich Flüssigpräparate im Speichel nicht gleichmäßig verteilen, was die Impfdosis schlecht kontrollierbar macht. Bei Tests zur Persistenz des Antigens im Maul von Mäusen mittels Fluoreszenzfärbung fanden die Forscher von PolyVac heraus, dass das Antigen 30 Minuten nachweisbar war, verglichen mit nur 2 Minuten beim flüssigen Präparat. „Unser Pflaster ist bahnbrechend und ermöglicht eine standardisierte Verabreichung sublingualer Impfstoffe, da die Kontaktzeit zwischen Antigen und Schleimhaut verlängert und die verabreichte Dosis so besser kontrolliert werden kann“, sagt Monge.

Schlüsselbegriffe

PolyVac, HIV, Antigen, Antikörper, nadelfreier Impfstoff, Schleimhautadjuvans, Pflaster

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