Neues von DIVERSIFY: Es sprudelt nur so von Ideen für die Aquakultur
DIVERSIFY (Exploring the biological and socio-economic potential of new/emerging candidate fish species for the expansion of the European aquaculture industry) ist das bislang größte Forschungsprojekt der EU mit Fokus auf die Aquakultur. Bei einem Gesamtbudget von über 11 Millionen Euro und insgesamt 40 Partnern überrascht es nicht, dass das Projekt auch fast ein Jahr nach seinem Abschluss noch Auswirkungen auf den Aquakultursektor hat. „Es gibt mindestens fünf kommerzielle Betriebe in Griechenland, die Gelbschwanzmakrelen in ihren Meereskäfigen haben, die alle aus Eiern oder Jungfischen heranwuchsen, welche von DIVERSIFY-Partnern zur Verfügung gestellt wurden“, erklärt Dr. Constantinos Mylonas, der Koordinator des Projekts. „Einige dieser Betriebe konnten die Fische sogar zu einem sehr guten Preis auf dem Markt verkaufen – über 12 Euro pro Kilogramm.“ Die Gelbschwanzmakrele war eine von sechs Arten, die DIVERSIFY aufgrund ihres Marktpotenzials hervorhob. Für jede dieser Arten entwickelte das Projektkonsortium innovative Produktionsmethoden. Griechische Züchter der grauen Meeräsche haben beispielsweise bereits Interesse bekundet, ein Filet der grauen Meeräsche in Olivenöl zu produzieren, das im Rahmen von DIVERSIFY entwickelt wurde, und es einer Marktsondierung zu unterziehen. Dieses Produkt hat das Potenzial, den Sektor grundlegend zu verändern, da das Fleisch dieses Fisches bislang nicht verarbeitet werden konnte. Die Ergebnisse von DIVERSIFY wurden Fischzüchtern in ganz Europa zugänglich gemacht, sodass man sich in der Zukunft auf weitere neue Produkte einstellen kann.
Es steht weitere Forschungsarbeit bevor
Was die Forschung angeht, waren die DIVERSIFY-Partner ebenfalls sehr aktiv. Ein neues, durch Horizont 2020 finanziertes Projekt wurde bereits genehmigt und wird einigen Partnern ermöglichen, weiter an Produkten aus Gelbschwanzmakrelen und Adlerfischen zu arbeiten, während andere Projektpartner auf eigene Faust im gleichen Gebiet weiterarbeiten werden. Außerdem wurden auch mehrere Anträge bei nationalen Förderstellen eingereicht. „In Griechenland hat das Zentrum für Meeresforschung (HCMR) vier neue Projekte bewilligt. Diese umfassen: die Reproduktion und Larvenaufzucht der Gelbschwanzmakrele; der genetische Beitrag zu Wachstumsraten und die Bestimmung der darauf einwirkenden Gene; die Entwicklung effizienteren und effektiveren Nassfutters zur Wachstumsförderung; und die Entwicklung von Verfahren zur genetischen Selektion bei Adlerfischen“, so Dr. Mylonas. Das HCMR ging darüber hinaus eine Partnerschaft mit der Nord Universität in Bodø und dem CCMAR ein, um die in DIVERSIFY verwendeten Methoden anzuwenden, um Fortpflanzungsprobleme bei der Senegal-Seezunge, dem Gefleckten Seewolf und dem Seehasen zu lösen. „Diese Bemühungen wären ohne die Unterstützung der EU niemals möglich gewesen, da kein Land alleine die nötigen Finanzmittel für ein so ehrgeiziges Projekt hätte aufbringen können“, schließt Dr. Mylonas.