Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-04-13

Article available in the following languages:

Emissionsfreier Verkehr in Europa nimmt zu

Wasserstoff erhält dank einer EU-Initiative endlich eine vielversprechende Chance, sein schon lange bekanntes Potential für eine saubere Energieerzeugung zu beweisen.

Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge gelten als mögliche Lösung für die Umweltverschmutzung durch Benzin- und Dieselmotoren, aber die flächendeckende Einführung von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle ist noch nicht erfolgt. Wie in einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) erwähnt wird, ist die Herstellung von Wasserstoff mit kohlenstoffarmer Energie kostspielig, der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur erfolgt schleppend und behindert damit eine Ausbreitung dieser Technik. Laut IEA ist es jetzt an der Zeit, die Technik einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Kosten zu senken, damit Wasserstoff eine zentrale Rolle in einer sauberen, sicheren und günstigen Energiezukunft spielen kann. Eine wichtige Rolle spielt dabei das EU-finanzierte Projekt H2ME (Hydrogen Mobility Europe), das den Weg für die wirtschaftliche Nutzung von Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien in Europa ebnet. Durch das Projekt wurden rund 500 wasserstoffbetriebene Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle und 30 Wasserstofftankstellen in Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und in anderen europäischen Ländern eingesetzt, wie in einer Pressemitteilung bekannt gegeben wurde. Ben Madden, Direktor bei Element Energy, Projektleiter und Koordinator, äußert sich in der Pressemitteilung: „Die National- und Regionalregierungen setzen sich konkrete Ziele zur Reduzierung von Emissionen und beschleunigen den Übergang zu einer emissionsfreien Mobilität. Das Projekt H2ME zeigt, dass Wasserstoff bei dieser Umstellung eine zentrale Rolle spielen kann, indem es gewährleistet, dass alle Verkehrsteilnehmer die Möglichkeit haben werden, an dieser Umstellung teilzunehmen und so schnell tanken und lange Reichweiten nutzen können.“ Er fügt hinzu: „Bereits heute ist ein beschleunigter Anstieg der Nutzung von Wasserstoff als Kraftstoff bei hoher Nutzungsintensität zu beobachten, etwa bei Taxis, Lieferfahrzeugen und Lastkraftwagen.“

Europaweite Lösung

Dank der Initiativen des H2ME-Projekts wird der Einsatz von Wasserstofftankstellen in Europa immer schneller vorangetrieben, und die Zahl der Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle und hoher Reichweite bei Fernfahrten ist gestiegen. Seit dem Start des Projekts im Jahr 2015 haben Fahrzeuge mit Wasserstofftechnologie über 8 Millionen Kilometer zurückgelegt, davon rund 5 Millionen Kilometer allein im Jahr 2018. Zusätzlich zu diesen Bemühungen, das größte Wasserstofftankstellennetz weltweit zu erschaffen, tauscht H2ME „bestmögliche Verfahren und Standards zwischen den 43 Partnern aus und hilft bei der Entwicklung attraktiver Beteiligungsmodelle in Bereichen wie Taxis, Fahrzeugflotten sowie in Städten mit strengen Umweltvorgaben“, wird in derselben Pressemitteilung berichtet. „Insgesamt sollen durch das Projekt bis 2022 49 Wasserstofftankstellen und 1400 Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle (PKW und Lieferwagen) eingesetzt werden.“ Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle verwenden komprimiertes Wasserstoffgas als Kraftstoff zur Stromerzeugung und stoßen beim Fahren keine schädlichen Abgasemissionen aus, da nur Wasserdampf freigesetzt wird. Sie sind außerdem wesentlich leiser, weil Brennstoffzellen nicht mit Verbrennung arbeiten und wenige bewegliche Teile enthalten. Wasserstoff kann aus einer Vielzahl von Quellen gewonnen werden, darunter erneuerbare Energien und Erdgas. Auf der H2ME-Projektwebsite heißt es: „Auch wenn Wasserstoff aus Erdgas gewonnen wird, wie es bisher konventionell geschieht, kann die Brennstoffzelle die Menge der Kohlenstoffemissionen im Vergleich zu einem Dieselmotor deutlich reduzieren. Bei der Herstellung aus kohlenstoffarmen Quellen (erneuerbare Energien, Biomasse oder Kernenergie) fallen gar keine Kohlenstoffemissionen mehr an.“ Die erste fünfjährige Projektphase H2ME wurde 2015 gestartet, gefolgt von der zweiten Phase H2ME 2 (Hydrogen Mobility Europe 2), die 2016 eingeführt wurde. Die H2ME-Initiativen werden vom gemeinsamen Unternehmen „Brennstoffzellen und Wasserstoff“ unterstützt, einer der öffentlich-privaten Partnerschaften der EU. Weitere Informationen: H2ME-Projektwebsite

Länder

Vereinigtes Königreich

Verwandte Artikel