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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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EU-Projekt entwickelt supermodernes Meeresökosystemmodell

Man geht davon aus , dass in Folge des Klimawandels die Phyto- und Zooplanktonbiomasse bis zum Ende unseres Jahrhunderts um 6 bis 11 % abnehmen wird. Und das ist nur eine der Schlussfolgerungen aus der Arbeit des EU-finanzierten Projekts MEECE ("Marine Ecosystem Evolution in a...

Man geht davon aus , dass in Folge des Klimawandels die Phyto- und Zooplanktonbiomasse bis zum Ende unseres Jahrhunderts um 6 bis 11 % abnehmen wird. Und das ist nur eine der Schlussfolgerungen aus der Arbeit des EU-finanzierten Projekts MEECE ("Marine Ecosystem Evolution in a Changing Environment"), die vor kurzem im Global Change Biology Journal veröffentlicht wurde. Das MEECE-Projekt wurde 2013 abgeschlossen, aber offenbar ziehen seine Ergebnisse immer noch die Aufmerksamkeit der Forschungsgemeinschaft auf sich. Das vom Plymouth Marine Laboratory geleitete MEECE-Team setzte Prognosemodelle ein, um die Auswirkungen der beiden Klimatriebkräfte Versauerung und Temperatur sowie von auf das Konto des Menschen gehenden Einflüssen wie Fischerei, invasive Arten und Verschmutzung der Meeresökosysteme zu erforschen. Dem Projekt gelang es, den Stand der Technik im Bereich Meeresökosystemmodellierung weiterzuentwickeln und Werkzeuge zur Unterstützung der Entscheidungsfindung bereitzustellen. Das Team entwickelte zu diesem Zweck eine Bibliothek der Modellierungswerkzeuge und einen generischen Modellkoppler (FABM), was ein bedeutender Schritt in Richtung integrierter End-to-End-Modellierungswerkzeuge war, die ein Spektrum von Feedbacks zwischen Triebkräften und Ökosystemen aus Prozessen in physiologischem wie auch populationsbezogenen Maßstäben beinhalten. Diese Modellierungswerkzeuge wurden zur Erkundung der Reaktionen der europäischen Regionalmeeresökosysteme auf den Klimawandel, direkte anthropogene Störungen und Kombinationen davon eingesetzt. Die Resultate sind komplex und von Region zu Region verschieden. Beispielsweise reagieren die Ökosysteme der geschlossene Becken wie die Adria, das Schwarze Meer und die Ostsee sehr stark auf Belastungen durch Wind und Eutrophierung. Im Gegensatz dazu reagieren die Ökosysteme der Schelfmeere mit Verbindungen zum offenen Meer (zum Beispiel Nordostatlantik und Biskaya) auf die veränderte Nährstoffzufuhr aus der offenen See. Die Ergebnisse von MEECE in Bezug auf das abnehmende Phyto- und Zooplankton, die sich durch die von Azti-Tecnalia angeführte Forschung ergaben und kürzlich im Global Change Biology Journal veröffentlicht wurden, zeigen, dass verschiedene Regionen auf unterschiedliche Weise betroffen sein werden. In den Meeren Mittel- und Südeuropas werden eine stärkere thermische Stratifizierung der Meereswasserschichten und folglich weniger zum Phytoplanktonwachstum zur Verfügung stehende Nährstoffe die Primärproduktion reduzieren. Und in der Ostsee, der Barentssee und dem Schwarzen Meer wird die Produktion von Phytoplankton voraussichtlich zunehmen. Guillem Chust von Azti-Tecnalia, Leiter der wissenschaftlichen Arbeit und Hauptautor der Veröffentlichung, merkte dazu an: "In den Meeresgebieten, die mehr Phyto- und Zooplanktonbiomasse verlieren, das heißt mit einer negativen Verstärkung, könnte auch die Fischbiomasse drastisch abnehmen, und das vor allem bei pelagischen Arten (d. h. den in der Wassersäule und nicht auf dem Meeresboden Lebenden)." Außerdem wird auch die globale Klimaregulierung negativ von der abnehmenden Primär- und Sekundärproduktion beeinflusst, da weniger Phytoplankton auch weniger Absorption von CO2 aus der Atmosphäre durch die Ozeane bedeutet, da das Plankton für die Hälfte der Photosyntheseaktivität unseres Planeten verantwortlich ist. Dies wiederum wird die Fähigkeit der Ozeane zur Klimaregulierung einschränken", wie Chust weiter ausführte. Das MEECE-Project vereinte 22 europäische Partner. Auf den MEECE-Modellatlas kann weiterhin online zugegriffen werden. Er stellt Informationen über Ökosystemmodelle zur Verfügung. Die in dem Atlas vorgestellten numerischen Modelle bieten mathematische Beschreibungen der realen Welt an und gestatten es auf diese Weise dem Nutzer, zu erkunden, wie die Welt funktioniert, und Vorhersagen über zukünftige Entwicklungen zu treffen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: MEECE http://www.meece.eu/ Projektdatenblatt:

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