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Inhalt archiviert am 2024-04-17

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Auf dem Weg zu einer europäisch-chinesischen IKT-Kooperation

Nicht alle RP7-Projekte betreffen konkrete Forschung und neue Technologien. Einige Initiativen - die ebenso wichtig sind - wollen Verbindungen zwischen den wissenschaftlichen Gemeinschaften schmieden, ob aus unterschiedlichen Disziplinen oder verschiedenen Regionen. Das Projek...

Nicht alle RP7-Projekte betreffen konkrete Forschung und neue Technologien. Einige Initiativen - die ebenso wichtig sind - wollen Verbindungen zwischen den wissenschaftlichen Gemeinschaften schmieden, ob aus unterschiedlichen Disziplinen oder verschiedenen Regionen. Das Projekt OPENCHINAICT ist ein Beispiel dafür. "Informations-und Kommunikationstechnologien" (IKT) gehören zu den wettbewerbsfähigsten und innovativsten Märkten der Welt. Die Statistiken sprechen für sich: über 2,7 Milliarden Menschen nutzen das Internet im Jahr 2013 und mehr als 6 Milliarden haben Zugang zu einem Mobiltelefon. Laut Kommissionsvizepräsidentin Neelie Kroes könnte die Vollendung des Binnenmarkts im Bereich der digitalen Kommunikation ein Wirtschaftswachstum um bis zu 110 Mrd. EUR pro Jahr hervorrufen, das sind mehr als 0,8 % des BIP der EU. Innovation, bessere Infrastrukturen, Investitionen in Forschung und Entwicklung sind der Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen, da der Sektor ein Zögern nicht zulässt. Der internationale Wettbewerb ist hart, Länder wie China werden 2013 voraussichtlich 234 Mrd. EUR für IKT ausgeben. Aber gibt es auch Raum für eine Zusammenarbeit? Das über das RP7 finanzierte Projekt OPENCHINAICT1 hat fast zwei Jahre damit verbracht, die gegenseitigen Vorteile einer verstärkten Zusammenarbeit für beide Regionen herauszuarbeiten. Europa kann viel von China im Bereich der IKT-Forschung lernen, um sich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten, und die chinesische IKT-Forschung kann von der Integration in das europäische Forschungsumfeld lernen. Kay Matzner, Koordinator von OPENCHINAICT, erzählte dem Magazin research*eu Ergebnisse von den Aktionen im Rahmen des Projekts, um den direkten Dialog zwischen den Stakeholdern - einschließlich politischen Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern - aus der EU und China zu verbessern. Welche Hauptziele verfolgt das Projekt? Das Gesamtziel von OPENCHINAICT war es, deutlich und messbar zur Erleichterung der IKT-Forschungskooperation zwischen Europa und China beizutragen. Dies erfolgte durch eine Umfrage zur europäischen und chinesischen Roadmap, um die IKT-Forschungslandschaften auf beiden Seiten zu überprüfen. Um die weitere Zusammenarbeit zu verbessern und politische Dialoge zu initiieren, organisierte das Projekt eine große Konferenz und zwei thematische Workshops, die im Zusammenhang mit den Themen "Intelligente und nachhaltige Städte" und "Internet der Dinge" in verschiedenen chinesischen Regionen standen. Darüber hinaus unterstützte das Konsortium politische Konsultationstreffen zwischen den offiziellen Interessenvertretern aus Europa und China. Die Projektergebnisse wurden verwendet, um den "IKT-Kooperationsplan zwischen der EU und China" zu entwerfen, der als Leitlinie für die GD CONNECT der Europäischen Kommission dienen soll, um die internationale Kooperation zwischen Europa und China in IKT fördern soll. Ist ein internationaler Wettbewerb mit verstärkter Zusammenarbeit vereinbar? Alle wirtschaftlichen und ökonometrischen Theorien und Daten unterstützen die Internationalisierung im Hinblick auf die Vorteile für alle hinsichtlich der wirtschaftlichen Integration und Forschung. In der Forschung sind solche Kooperationen von entscheidender Bedeutung, um Durchbrüche zu erzielen und globale Herausforderungen zu bewältigen, da sie den Zugang zu den besten Köpfen und Kompetenzen öffnen. Die Internationalisierung hat FuE-Systeme überall in der Welt beeinflusst und die Innovationswertschöpfungsketten sind nun miteinander verbunden. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Internationalisierung für alle beteiligten Akteure sind positiv zu bewerten angesichts der Auswirkungen auf die Kapazitäten, des rückwärts gerichteten Technologietransfers, der Marktzugangseffekte und anderer Vorteile. Im Fall Chinas hat ein wichtiger Motor für den Wirtschaftserfolg Europas den Handel mit High-Tech-Produkten erhöht. Es half uns bei der Bewältigung der jüngsten globalen Finanzkrise, aber dadurch ist Europa auch in der Lage, seine eigenen Innovationssysteme zu beurteilen. Bei einigen weniger erfolgreichen europäischen Volkswirtschaften ist in dieser Hinsicht immer noch Raum für Verbesserungen. Welchen gegenseitigen Nutzen erwarten Sie von der Zusammenarbeit mit China im Bereich IKT? Die OPENCHINAICT Konsortien haben eine gründliche Analyse in China und Europa durchgeführt, um alle wichtigen Aspekte einer solchen Zusammenarbeit zu überprüfen und besser zu verstehen. Chinesische und europäische Autoren identifizierten potenzielle gegenseitige Vorteile wie Marktzugangsmöglichkeiten, gegenseitige Umsetzung von Normen, gegenseitiger Zugang und Austausch von Fachwissen, ein verbesserter politischer Dialog und gegenseitiger Zugang zu Personal- und Sachressourcen. Allerdings stellen kulturelle Missverständnisse, unbeabsichtigter Wissenstransfer, Wettbewerb und politische Konflikte derartige Kooperationen auf beiden Seiten vor Herausforderungen. Während die Europäer solche Kooperationen eher unterstützen, verstehen unsere chinesischen Gesprächspartner den Mehrwert der durch die Europäische Kommission geförderten Forschung für sie nicht vollständig. Daher unterstützen sie solche Kooperationen auf europäischer Ebene mit eigenen Mitteln nur zögerlich. Welchen Schwierigkeiten sind Sie begegnet und wie haben Sie diese gelöst? Projekte mit Partnern aus Schwellenländern wie China sind immer eine Herausforderung. Dies geht vor allem auf Unterschiede in Bezug auf die Arbeitskulturen, Organisationsstrukturen, Methoden, Hintergründe und rechtlichen Rahmenbedingungen zurück. Solche Herausforderungen können zu Verzögerungen bei der Projektumsetzung führen und können bei der Einrichtung solcher Projekte nicht immer vorweggenommen werden, da die Menschen und Partner immer unterschiedlich sind. OPENCHINAICT stellte in dieser Hinsicht keine Ausnahme dar, aber es ist uns gelungen, diese Probleme durch die Intensivierung unserer Kommunikations- und Managementbemühungen zu lösen. Welche konkreten Projektergebnisse liegen soweit vor? OPENCHINAICT führt keine konkrete Forschung durch, sondern arbeitet an der Erleichterung des Dialogs zwischen europäischen und chinesischen Interessengruppen, um eine echte Forschungskooperation zu fördern und zu entwickeln. Das wichtigste greifbare Ergebnis ist der Kooperationsplan, den wir zusammengestellt haben, doch wir haben auch die Kanäle für das Netzwerken zwischen chinesischen und europäischen Behörden und Wissenschaftlern verbessert. Inwiefern wird das Projekt der IKT-Forschung und der Zusammenarbeit nützen? Das Projektkonsortium setzt voraus, dass der Kooperationsplan von der Europäischen Kommission und chinesischen Behörden auf breite Zustimmung stoßen wird. Er wird ihnen als Leitfaden dienen, wie Forschungskooperationen verbessert werden können. Was sind die nächsten Schritte? Das Projekt schreitet bei seinen beiden wichtigsten Ziele voran: der Veröffentlichung des endgültigen Kooperationsplan und der OPENCHINAICT Abschlusskonferenz, die am 5. November in Vilnius stattfinden wird. Personen, die sich für unsere Konferenz interessieren oder auf unsere Projektunterlagen zugreifen wollen, können sich auf unserer Projekt-Webseite informieren. Das Projekt wird von Fraunhofer in Deutschland koordiniert.Weitere Informationen sind abrufbar unter: OPENCHINAICT http://openchina-ict.eu/ Projektdatenblatt

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