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Die Zukunft der europäischen Aquakultur

In den letzten Jahren gingen die Fischbestände stark zurück, was Politikern, Fischern und Umweltschutzorganisationen zunehmend Sorge bereitet. Dabei machen die von der EU festgelegten Fangquoten für den Roten Thun oder Dorsch immer wieder Schlagzeilen in europäischen Nachricht...

In den letzten Jahren gingen die Fischbestände stark zurück, was Politikern, Fischern und Umweltschutzorganisationen zunehmend Sorge bereitet. Dabei machen die von der EU festgelegten Fangquoten für den Roten Thun oder Dorsch immer wieder Schlagzeilen in europäischen Nachrichtenblättern. Aquakultur - die kontrollierte Aufzucht aquatischer Organismen - gilt als eine der Lösungsstrategien im Kampf gegen die Überfischung. Inzwischen stammen 20% des europäischen Fischangebots aus Aquakulturen, wobei die Branche für ihre ausgezeichnete Qualität, Nachhaltigkeit und Verbraucherschutzstandards gerühmt wird. Eine der größten Sorgen für die weitere Entwicklung ist jedoch die mögliche Beeinträchtigung der Umwelt: Wie können negative Folgen der Aquakulturtechnik auf lokale Ökosysteme vermieden werden, ohne das Wachstum des Sektors zu gefährden? Dies ist die Hauptfrage, mit der sich das EU-finanzierte Forschungsprojekt SEAFARE (Sustainable and Environmentally Friendly Aquaculture for the Atlantic Region of Europe) befasst. Vom 16. - 17. Juli 2013 fand hierzu eine zweitägige Arbeitssitzung auf der Aquakultur-Forschungsstation IPMA in Olhão, Portugal, statt, auf der das Projektteam erörterte, welche Fortschritte bei der Entwicklung nachhaltigerer Aquakulturmethoden und -technologien zu verzeichnen sind. Das im Dezember 2013 endende Projekt stellte bereits seinen Einfluss auf Politik, Industrie und Gesellschaft unter Beweis: "Seit Beginn des Projekts haben wir interessante Erkenntnisse gewonnen und zu Aquakulturen in Feuchtgebieten wie Veta la Palma in Spanien oder in Teichwirtschaften hier in Südportugal geforscht, und wir werden dafür sorgen, dass die erhobenen Daten den zuständigen Entscheidungsträgern zukommen, damit sie auf dieser Basis neue Maßnahmen konzipieren", erklärt Projektkoordinator Daniel Lee. Bestehend aus mehreren Teilprojekten soll SEAFARE die Diversifizierung der Aquakulturbranche fördern, indem die Anzahl der Arten erhöht und alternative, umweltfreundliche Produktionssysteme unterstützt werden. Alle im Rahmen des Projekts entwickelten Initiativen werden auf ihr kommerzielles Potenzial hin bewertet, während eng mit Interessenvertretern und KMU zusammengearbeitet wird. Besonderer Schwerpunkt lag dabei auf genetischen Untersuchungen. Sie sollen beispielsweise Aufschluss über die zunehmende Ansiedelung der Pazifischen Auster geben oder über ernährungsphysiologisch wertvolle Eigenschaften bestimmter Mikroalgenarten. "Wir hoffen, dass SEAFARE als lebendiges Projekt und Netzwerk bestehen bleibt und auch weiterhin Forscher mit ambitionierten KMU-Partnern in den Atlantikregionen zusammenbringt. So sollen Spin-off-Unternehmen in Form von kommerziellen und forschungsorientierten Projekten gegründet werden. Das Projekt schuf bislang 11 Arbeitsplätze, auch wird das von SEAFARE ins Leben gerufene Expertengremium langfristig Früchte tragen", so Daniel Lee. SEAFARE bereitet derzeit einen Workshop vor, der im Oktober 2013 in Sevilla, Spanien, stattfinden soll und auf dem die Erkenntnisse des Projekts interessierten Parteien vermittelt werden sollen. In großem Umfang werden dort die deutlichen Vorteile umweltfreundlicher Aquakultursysteme in Feuchtgebieten Interessenvertretern wie etwa Umweltmanagern, politischen Entscheidungsträgern, der Aquakulturindustrie und NGOs auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene vorgestellt.Weitere Informationen sind abrufbar unter: SEAFARE http://www.seafareproject.eu/

Länder

Vereinigtes Königreich

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