Sektor- und kulturübergreifendes Verständnis der Kreativität
Was genau ist Kreativität? Obwohl die meisten von uns die Bedeutung des Wortes erahnen, ist es nicht so leicht, sich auf eine klare und einfache Definition zu verständigen. Unterschiedlich definiert als Fähigkeit, neue Ideen zu entwickeln, neue Verbindungen herzustellen und Probleme zu lösen, kann sich Kreativität auch auf die Fähigkeit beziehen, originelle oder neue Ideen auszudrücken oder nützliche Produkte zu produzieren. Eines ist jedoch sicher: Kreativität zeigt sich auf einer Vielzahl von Gebieten und Zusammenhängen - angefangen bei Kunstwerken bis hin zu wissenschaftlichen Spitzenleistungen und unternehmerischem Handeln. Viele Politiker sind sich einig, dass die innovative Kapazität unserer Wirtschaft beispielsweise eng mit der menschlichen Kreativität verbunden ist. Will man eine gesunde Wirtschaft erreichen, muss die Kreativität optimal gefördert und genutzt werden. Das von der EU finanzierte Projekt CREATIVE (Creativity across cultures) unter der Leitung der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg beschäftigt sich mit der Notwendigkeit eines besseren Verständnisses der Kreativität und insbesondere mit der Rolle, die Bildung und Kultur in diesem Zusammenhang spielen. Individuelle Unterschiede in der Kreativität wurden in der Vergangenheit bereits untersucht und die Bildung wurde im Allgemeinen als entscheidender Faktor bei der Verbesserung von Kreativität, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit angesehen. Die Projektpartner sind jedoch der Meinung, dass die spezifische Rolle der Kultur in der Kreativität immer noch größtenteils unerforscht ist. Diese Forschungslücke ist angesichts der wachsenden Bedeutung von Globalisierung, multinationalen und vermutlich auch multinationalen Organisationen überraschend. Erkenntnisse über den Einfluss der Kultur auf die Kreativität in diesem Zusammenhang wären nützlich. Das Projekt CREATIVE zeichnet sich durch eine einzigartige Zusammenarbeit aus. Die Partner verfügen über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, angefangen bei kulturübergreifender Psychologie bis hin zu Statistik und angewandter Informatik. Außerdem trägt eine Reihe internationaler Künstler mit ihren Fachwissen bei. Die Forschungsarbeiten zur Untersuchung der Kreativität werden drei innovative Studien umfassen. Zuerst werden kulturelle Unterschiede bei der Kreativität in fünf Ländern dokumentiert und ein neues theoretisches Modell der Beziehungen zwischen Kultur und Kreativität wird getestet. Als Nächstes werden die Forscher kulturelle Unterschiede bei kreativer Analogie untersuchen, indem die Probanden aufgefordert werden, komplexe Probleme zu lösen. Schließlich werden kreative Unterschiede in Kulturen mit Hilfe prominenter Experten der bildenden Kunst, Literatur, Musik und Design betrachtet. Die Ergebnisse dieser Arbeiten sollten sowohl auf Einzelpersonen als auch auf internationale Teams auswirken. Wenn sich identifizieren lässt, welche kulturellen Faktoren Kreativität fördern und welche Kreativität einschränken, können Organisationen und Unternehmen bessere Umgebungen schaffen, um kreatives Denken und Arbeiten zu fördern. Da Kreativität von der EU jetzt als wichtiger Impuls für die europäische Entwicklung anerkannt ist, sollten die Arbeiten des CREATIVE-Teams neue Möglichkeiten für ein besseres Verständnis und eine optimale Förderung von Kreativität in Wissenschaft, Kunst, Unterhaltung und in der Wirtschaft eröffnen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Projektdatenblatt Otto-Friedrich-Universität http://www.uni-bamberg.de/
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