Auftrieb für nachhaltige Energie und die Umwelt durch Biomasse
Die Europäer glauben an eine nachhaltige Umwelt und eine Art, deren Zukunft sicherzustellen, ist die Förderung und der Aufbau von Energieressourcen auf der Basis von Restbiomasse. Das Projekt BIOBOOST ("Biomass-based energy intermediates boosting biofuel production") unterstützt dieses Ziel. Es startet im Jahre 2012 und wird neuartige Energieträger entwickeln, energiereiche Zwischenprodukte aus biogenen Reststoffen schaffen, die Umweltverträglichkeit einschätzen und Logistikketten optimieren. Schlussendlich werden die Projektpartner Biomasse und Reststoffe in ganz Europa zu einem Auftrieb verhelfen. Das Projekt wird unter dem Themenbereich Energie des siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU mit Mitteln in Höhe von 5,1 Mio. EUR finanziert. Unter der Leitung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in Deutschland wird das BIOBOOST-Team Biomasse in Energieträger für die Produktion von qualitativ hochwertigen und motorkompatiblen Treibstoffen und Chemikalien sowie für die Generierung von Wärme und Strom umwandeln. Die Arbeit ergänzt das bioliq®-Konzept des KIT, das darauf abzielt, aus biogenen Reststoffen, wie beispielsweise Stroh, Designerkraftstoffe für Diesel- und Ottomotoren herzustellen. "Durch einen deutlich erweiterten Zugang zu nutzbaren Reststoffen und ein breites Nutzungsspektrum der Energieträger passt dieses Vorhaben hervorragend zu unserem Karlsruher bioliq®-Projekt", erklärt Dr. Ralph Stahl vom Institut für Katalyseforschung und -technologie (IKFT) des KIT. "Beide Projekte profitieren von einander in idealer Weise." Das Team wird biogene Reststoffe für die Herstellung verschiedener energiereicher Zwischenprodukte verwenden. Ferner werden die Forscher diese auf ihre Nutzbarkeit zum Beispiel im bioliq®-Prozess testen. Neben der Gewinnung von BioSynCrude® durch Schnellpyrolyse im bioliq®-Prozess werden bei BIOBOOST auch andere Produkte hergestellt, optimiert und bewertet sowie die ökonomische Effizienz des gesamten Prozesses evaluiert. Dadurch werden die Projektpartner auch die Effizienz der zukünftigen Biomasse- und Reststoffnutzung verbessern. Das BIOBOOST-Konsortium wird diese Aufgabe in mehreren Schritten angehen: Zuerst konzentrieren sie ihre Bemühungen auf die Energieverdichtung, da die Restbiomasse (z. B. Stroh) räumlich weit verteilt anfällt und einen niedrigeren Energiegehalt aufweist. In dezentralen Anlagen werden die biogenen Reststoffe in Koks und Öl umgewandelt; dies geschieht durch Prolyse und Karbonisierung. Die Produkte werden zu energiereichen Zwischenprodukten gemischt, die bis zu 90% der in der Biomasse gespeicherten Energie enthalten. Diese Energieträger lassen sich zur Weiterverarbeitung an einen zentralen Standort transportieren, wo sie großtechnisch genutzt werden. Der Transport wird wirtschaftlich effizient durchgeführt. Neben der Herstellung von maßgeschneiderten Kraftstoffen wie Benzin, Kerosin oder Diesel untersuchen die Wissenschaftler von BIOBOOST auch die Gewinnung von Kunststoffen und Chemikalien, z. B. Propylen, Methanol und Ethylen. Das BIOBOOST-Projekt wird bis 2015 laufen und bringt Experten aus Deutschland, Griechenland, den Niederlande, Österreich, Polen und Finnland zusammen. Weitere Informationen finden Sie unter: BIOBOOST Projekt-Datenblatt bei CORDIS: hier Karlsruher Institut für Technologie (KIT): http://www.kit.edu/
Länder
Österreich, Deutschland, Griechenland, Finnland, Niederlande, Polen