Warum haben frühgeborene Kinder mehr Schwierigkeiten mit Mathe? Forscher sind dem Phänomen auf der Spur!
Forscher aus dem Vereinigten Königreich haben eine Studie über den Zusammenhang zwischen Frühgeburten und späterer Mathematikbegabung begonnen. Das Team wird 160 Schulkinder aus London und den Midlands analysieren, um herauszufinden, ob es eine klare Verbindung zwischen dem Zeitpunkt ihrer Geburt und ihren mathematischen Fähigkeiten gibt. Von den am Test teilnehmenden Kindern, alle zwischen 8 und 10 Jahre alt, wurde die Hälfte mehr als 8 Wochen zu früh geboren und die andere Hälfte nach einer normalen Schwangerschaftsdauer. Ein Psychologe, der nicht weiß, welches Kind wann geboren wurde, untersucht jedes Kind einzeln zur Beurteilung seiner mathematischen Fähigkeiten. Über 10.000 Babys kommen jedes Jahr im Vereinigten Königreich über 8 Wochen zu früh zur Welt viele haben im späteren Leben mit Lernschwächen zu kämpfen. Schon seit längerem ist bekannt, dass diese Kinder häufig unter einer Rechenschwäche leiden, was ihre Entwicklung in der Schule bremsen und sie ihr ganzes Leben lang zurückwerfen kann. Jedoch weiß man nach wie vor nur wenig über das Wesen und die Ursachen dieser Schwierigkeiten der Kinder mit Mathe, und deshalb hofft das Team, der Frage, warum frühgeborene Kinder häufig diese Probleme haben, auf den Grund zu kommen. Sie hoffen, dass ihre Forschungen zu einem besseren Verständnis der Bedürfnisse dieser Kinder sowie zu neuen Lehrmethoden führen werden. Projektleiterin Dr. Samantha Johnson von der Universität Leicester erklärt: "Wir führen diese wichtige Studie durch, um besser zu verstehen, welche Aspekte der Mathematik frühgeborene Kinder besonders schwierig finden, und woran das liegen kann. Unsere Arbeit könnte Eltern und Lehrer zu besseren Informationen über die besonderen Bedürfnisse eines jeden Kindes verhelfen sowie darüber, welche Art der Bildungsförderung am besten für sie ist. Auf lange Sicht können wir dieses Wissen hoffentlich zur Verbesserung der mathematischen Fähigkeiten der Kinder verwenden. Dies wird dann vermutlich auch Auswirkungen auf andere Fächer haben." Das Team wird das Bildungsniveau der Kinder in unterschiedlichen Aspekten der Mathematik untersuchen, um festzustellen, wo genau die Probleme liegen. Zu diesem Zweck werden sie die besonderen Schwachstellen im Verstehen und in den Fähigkeiten der Kinder identifizieren sowie in ihrem Verständnis von Zahlen und Strategien, wie sie beispielsweise für Addition und Subtraktion verwendet werden. Ferner hat das Team die Hoffnung, die Unterschiede in den allgemeinen Fähigkeiten der Kinder zu erkennen, unter anderem was die Aufmerksamkeit und das Erinnerungsvermögen angeht, was beides auch Faktoren sein können, die zu den Problemen mit der Mathematik beitragen können. Dr. Alexandra Dedmann, Senior Research Evaluation Manager am Kinderhilfswerk Action Medical Research, das die Studie mit Mitteln in Höhe von 159.464 GBP finanziert, erklärt: "Durch die Arbeit dieses Forschungsteams werden wir hoffentlich verstehen, welche Probleme genau sehr frühgeborene Kinder mit der Mathematik haben können. Ebenso werden wir vielleicht auch mehr über die Ursachen der Rechenschwäche dieser Kinder erfahren." Eine frühere Studie, die im Jahre 2009 veröffentlicht und ebenfalls von Dr. Samantha Johnson geleitet worden war, zeigte, dass extrem früh geborene Kinder nach wie vor ein hohes Risiko haben, später eine Lernschwäche zu entwickeln und während der gesamten Kindheit schlechte Leistungen in der Schule zeigen. Für diese Studie wurden 219 Kinder untersucht, die 1995 extrem frühgeboren wurden. Elf Jahre später, im Jahre 2006, wurden das Bildungsniveau dieser Kinder und ihre besonderen Unterrichtsbedürfnisse mit 153 ähnlich alten Kindern, die nach einer normalen Schwangerschaftsdauer auf die Welt gekommen waren, verglichen. Dieser Vergleich ergab, dass extrem frühgeborene Kinder in punkto kognitive Fähigkeiten, Lesen und Mathematik erheblich schlechter abschnitten als ihre Klassenkameraden. Neben den gravierenden Auswirkungen auf die individuelle Entwicklung eines Kindes belegte diese Studie auch die Folgen für Schulbildung und die medizinische Versorgung, da zwei Drittel dieser Kinder besondere Hilfe benötigen. Diese neue Forschungsstudie wird unser Wissen hoffentlich weiter erweitern und jedwede Veränderungen der Lernhilfen für diese Kinder, die seit der letzten Studie eingeführt wurden, in Betracht ziehen.Weitere Informationen finden Sie unter: University of Leicester: http://www2.le.ac.uk/
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Vereinigtes Königreich