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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Wissenschaftler untersuchen menschliche Reaktion auf Androiden

Sind Menschen Androiden gegenüber vorsichtig oder fühlen sie sich gar von ihnen abgestoßen? Wissenschaftler glauben, dass es so ist. Obwohl diese menschlichen Nachbildungen so aussehen und handeln wie wir, entwickeln Menschen ab einem gewissen Punkt ein Gefühl von Ekel vor ihn...

Sind Menschen Androiden gegenüber vorsichtig oder fühlen sie sich gar von ihnen abgestoßen? Wissenschaftler glauben, dass es so ist. Obwohl diese menschlichen Nachbildungen so aussehen und handeln wie wir, entwickeln Menschen ab einem gewissen Punkt ein Gefühl von Ekel vor ihnen. Der japanische Robotik-Forscher Masahiro Mori prägte zur Beschreibung dieses Phänomens in den 1970er Jahren den Begriff das "unheimliche Tal". Das "Tal" ist der Abfall einer vorgeschlagenen Kurve der Sympathie für Androiden, wenn er seine maschinenhaften Eigenschaften verliert und zu menschlich wird. Ein internationales Forscherteam untersucht das Phänomen des unheimlichen Tals, indem es die Gehirne von Menschen sondierte, während diese sich Videos von einem unheimlichen Androiden namens Repliee Q2 ansahen. Die in der Zeitschrift "Social Cognitive and Affective Neuroscience" veröffentlichten Ergebnisse legen nahe, dass eine deutliche Diskrepanz zwischen Erscheinung und Bewegung für diese Gefühle verantwortlich ist. Unter Leitung der University of California (UC) in San Diego in den USA berichteten die Forscher, dass Menschen auf einen Androiden positiv reagieren, der einige menschenähnliche Eigenschaften hat. Zeichentrickfiguren, Puppen und sogar Star Wars R2D2 waren und sind auch weiterhin bei vielen sehr beliebt. Und während die meisten Menschen Androiden mögen, die menschlicher sind, bricht der Aufwärtstrend an einem gewissen Punkt ab und das Gefühl, dass der Androide sowohl seltsam als auch beunruhigend ist, stellt sich ein. Ayse Pinar Saygin, die Hauptautorin der Studie an der UC San Diego, und ihre Kollegen untersuchten das sogenannte "Handlungswahrnehmungssystem" im menschlichen Gehirn. Ist das System stärker auf menschliches Aussehen oder auf menschliche Bewegungen ausgerichtet? Ziel war es, die funktionellen Eigenschaften des Gehirns ausfindig zu machen, die es dem Menschen ermöglichen, die Handlungen und Bewegungen anderer zu verstehen. Das Experiment wurde an einer 20-köpfigen Gruppe von Personen im Alter von 20 und 36 Jahren durchgeführt, die noch nie zuvor an Robotik-Studien teilgenommen hatten. Sie hatten weder Erfahrung im Umgang mit Robotern noch hatten sie in Japan gelebt oder sich aufgehalten; Menschen in asiatischen Ländern tendieren kulturell eher dazu, Androiden zu akzeptieren und mit ihnen zu interagieren. Insgesamt wurden den 20 Studienteilnehmern 12 Videos von Repliee Q2 gezeigt. Repliee Q2 führte eine Reihe von Handlungen durch, wie etwa Papier aufheben, Wasser trinken und winken. Außerdem sahen sich die Probanden Videos der gleichen Handlungen an, die jedoch einmal von der Person, die als Vorlage für den Androiden gedient hatte, und einmal von einer abgespeckten Version des Androiden - mit Metallgelenken und hervorschauenden Drähten - ausgeführt wurden. Es wurden drei Situationen hergestellt: ein Mensch mit normalem Aussehen und normalen Bewegungen, ein menschen-ähnlicher Androide mit den mechanischen Bewegungen eines Roboters und ein Roboter mit mechanischen Bewegungen und mechanischem Aussehen. Allen Teilnehmern wurden zunächst alle Videos ohne funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI) gezeigt; ihnen wurde erklärt, wer Mensch und wer Roboter war. Den deutlichsten Unterschied bei der Gehirnreaktion beobachteten die Forscher während der Darstellung der Androiden. Diese fand im parietalen Kortex, auf beiden Seiten des Gehirns, in den Bereichen statt, die den Teil den visuellen Kortex des Gehirns, der Körperbewegungen verarbeitet, mit dem Bereich des motorischen Kortex verbindet, von dem die Wissenschaftler glauben, dass er Spiegelneuronen (Empathieneuronen) enthält. Anhand der fMRT-Ergebnisse glaubt das Team an eine Diskrepanz. Das Gehirn "leuchtete", wenn das menschliche Aussehen des Androiden und seine roboterhaften Bewegungen "zueinander passten". "Das Gehirn scheint nicht darauf ausgerichtet zu sein, entweder die physiologische Erscheinung oder die physiologischen Bewegungen an sich zu berücksichtigen", sagt Professor Saygin. "Offensichtlich sucht es nach einer Erfüllung seiner Erwartungen - danach, dass Aussehen und Bewegungen übereinstimmen." Grundsätzlich haben Menschen kein Problem mit Androiden, die wie Menschen aussehen und sich auch wie Menschen bewegen. Außerdem ist auch alles in Ordnung, wenn er wie ein Roboter aussieht und sich auch so bewegt. Das Problem beginnt, wenn Aussehen und Bewegung im Widerspruch stehen. "Wenn künstliche menschenähnliche Androiden weiter verbreitet sind, passt sich unser Wahrnehmungssystem wieder an diese neuen Sozialpartner an", schreiben die Autoren in dem Artikel. "Oder vielleicht entscheiden wir uns, dass es doch keine so gute Idee ist, sie so stark nach unserem Abbild zu gestalten." An dieser Studie waren Forscher aus Dänemark, Frankreich, Japan und dem Vereinigten Königreich beteiligt.Für weitere Informationen: Social Cognitive and Affective Neuroscience: http://scan.oxfordjournals.org/ UC San Diego: http://www.ucsd.edu/

Länder

Dänemark, Frankreich, Japan, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten

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