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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Diabetes verstehen dank Durchbruch bei der Behandlung einer verwandten Krankheit

Die Arbeiten europäischer Forscher haben zu einem Durchbruch beim Verständnis von Diabetes mellitus geführt, nachdem eine Therapie für eine verwandte seltene Krankheit gefunden wurde. Das Team entdeckte unter Leitung von Wissenschaftlern der Universität Manchester im Vereinig...

Die Arbeiten europäischer Forscher haben zu einem Durchbruch beim Verständnis von Diabetes mellitus geführt, nachdem eine Therapie für eine verwandte seltene Krankheit gefunden wurde. Das Team entdeckte unter Leitung von Wissenschaftlern der Universität Manchester im Vereinigten Königreich neue Therapien für die Behandlung der seltenen und potenziell tödlich verlaufenden Kinderkrankheit kongenitaler Hyperinsulinismus - das klinische Gegenstück von Diabetes mellitus. Die in der Fachzeitschrift Diabetes veröffentlichte Studie wurde von Ärztekollegen in Krankenhäusern in Belgien, Frankreich und dem Vereinigten Königreich durchgeführt. Kongenitaler Hyperinsulinismus tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse des Körpers zu viel Insulin produziert, während sie bei Diabetes mellitus zu wenig produziert. In gesunden Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse agiert eine kleine Gruppe von Proteinen als Schalter und reguliert auf diese Weise, wie viel Insulin abgegeben wird. Wenn diese Proteine aber nun nicht richtig arbeiten, kann es passieren, dass die Zellen entweder zu wenig Insulin freisetzen und Diabetes mellitus verursachen oder zu viel Insulin produzieren, was zu kongenitalem Hyperinsulinismus führt. Die gegenwärtig eingesetzte Therapie für kongenitalen Hyperinsulinismus hat eine geringe Erfolgsquote und bei Patienten mit der schwersten Form dieser Krankheit wird oftmals die Entfernung der Bauchspeicheldrüse erforderlich. "Kongenitaler Hyperinsulinismus verursacht einen gefährlich niedrigen Blutzuckerspiegel, der zu Krämpfen und Hirnschäden führen kann, wenn er nicht richtig behandelt wird. Es ist eine komplexe Krankheit, bedingt durch einen Gendefekt, aufgrund dessen die Insulin produzierenden Zellen eingeschaltet bleiben, obwohl sie eigentlich bereits abgeschaltet sein sollten", erklärt Dr. Karen Cosgrove, eine der leitenden Forscherinnen am Fachbereich Biowissenschaften der Universität Manchester. In dieser Studie behandelten die Forscher Zellen unter speziell veränderten Bedingungen, um die Funktion des internen "Schalters" wiederherzustellen, der die Insulinsekretion steuert. Diese Experimente liefern die ersten Beweise dafür, dass die Folgen von Gendefekten in menschlichen Insulin produzierenden Zellen umgekehrt werden können. Dr. Cosgrove erklärt, wie diese Ergebnisse auf den vorherigen Forschungsarbeiten des Teams aufbauen, in denen sie untersuchten, wie Gendefekte bei Patienten unkontrollierte Insulinfreisetzung verursachten. "Jetzt haben wir die Zellen von Patienten nach einer Operation verwendet und bewiesen, dass sich die Defekte in den gefährlichen Zellen in einigen Fällen korrigieren lassen." Obwohl kongenitaler Hyperinsulinismus im Vergleich zu seinem bekannteren klinischen Gegenstück seltener ist - kongenitaler Hyperinsulinismus tritt etwa bei 1/25.000 bis 1/50.000 der Geburten auf -, ist es gemäß der Angaben von Congenital Hyperinsulinism International die häufigste Ursache von Hypoglykämie bei Neugeborenen und Kindern. Bei bis zu 50% der Kinder mit kongenitalem Hyperinsulinismus können auch Hirnschäden auftreten, wenn ihre Krankheit nicht diagnostiziert wird oder die Hypoglykämiebehandlung nicht anschlägt. Es gibt mehrere Gründe für das Auftreten von kongenitalem Hyperinsulinismus: Zu diesen gehören genetische Defekte oder Probleme bei der Geburt, wie beispielsweise fetaler Distress aufgrund von Sauerstoffmangel im Gehirn oder Frühgeburt. Außerdem können Ansätze von Lernstörungen, zerebraler Lähmung oder Erblindung auftreten. Die Auswirkungen dieser Studie werden sicher nicht nur von Patienten mit kongenitalem Hyperinsulinismus, sondern auch mit Diabetes mellitus begrüßt werden, da die Ergebnisse zu weiteren Erfolgen bei der Behandlung von Diabetes mellitus führen könnten. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden gegenwärtig mehr als 220 Millionen Menschen weltweit unter Diabetes mellitus und mehr als 80% der Todesfälle im Zusammenhang mit Diabetes mellitus sind in Ländern mit niedrigem und mittleren Einkommen zu verzeichnen. Die Weltgesundheitsorganisation erwartet außerdem, dass sich die Zahl der Todesfälle durch Diabetes mellitus bis 2030 im Vergleich zu 2005 verdoppeln wird. Diabetes mellitus Typ 2 kann durch eine ungesunde Ernährung, fehlende Bewegung, Übergewicht und Rauchen verursacht werden. Außerdem erhöht Diabetes mellitus das Risiko von Herzleiden und Schlaganfällen deutlich; und 50% der Menschen mit Diabetes sterben an Herzkreislauferkrankungen. Die Verbindung zu anderen Krankheiten erstreckt sich auch auf Mukoviszidose, da sich eines der in der CHI-Studie verwendeten Medikamente gegenwärtig in der klinischen Versuchsphase befindet, um auch Patienten mit dieser Krankheit behandeln zu können. Die Forscher hoffen, dass diese Ergebnisse Impulse für weitere Durchbrüche geben und damit das Leben der Patienten mit kongenitalem Hyperinsulinismus, Diabetes mellitus und Mukoviszidose weltweit verbessert.Weitere Informationen unter: University of Manchester http://www.manchester.ac.uk/ Diabetes http://diabetes.diabetesjournals.org/ Weltgesundheitsorganisation http://www.who.int/en/

Länder

Belgien, Frankreich, Vereinigtes Königreich

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