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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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EU-Mittel verwandeln die Seidenstraße in eine Datenautobahn

Die Seidenstraße ist ein Transportweg aus dem Altertum, der in China begann und durch Zentralasien, Westasien, Afrika und Europa führte. Diese strategische Route verband nicht nur die Welt der Antike miteinander, sie förderte auch die wirtschaftliche und kulturelle Partnerscha...

Die Seidenstraße ist ein Transportweg aus dem Altertum, der in China begann und durch Zentralasien, Westasien, Afrika und Europa führte. Diese strategische Route verband nicht nur die Welt der Antike miteinander, sie förderte auch die wirtschaftliche und kulturelle Partnerschaft zwischen Osten und Westen, insbesondere der chinesischen, indischen, persischen, arabischen, griechischen und römischen Kulturen. Der technologische Fortschritt hat Forscher auf der ganzen Welt dazu veranlasst, die entscheidenden Komponenten aus der Vergangenheit zu nehmen und sie so zu verwandeln, dass sie zu einer fortschrittlicheren Zukunft passen. Die Seidenstraße wurde dabei nicht vergessen. Forscher in Zentralasien einschließlich Kirgistan, Tadschikistan und Turkmenistan, haben vom EuropeAid Cooperation Office der EU 5 Mio. EUR für die Schaffung besserer und schnellerer Internetkapazitäten erhalten. Mit dieser erheblichen Investition in das zentralasiatische Forschungs- und Bildungsnetzwerk CAREN wird die frühere Seidenstraße zu einer Internet-Datenautobahn für Forschung und Bildung des 21. Jahrhunderts ausgebaut. Forscher, Wissenschaftler und Studierende in der Region haben nunmehr Zugang zu hochleistungsfähigen Internetanschlüssen, so dass sich ihnen bisher ungekannte Chancen bieten, in der internationalen Forschungslandschaft eine prägende Rolle zu spielen. In der kirgisischen Hauptstadt Bischkek wurde CAREN am 21. September offiziell an den Start geschickt. Mit Kasachstan und Usbekistan, die ebenfalls an einer Teilnahme interessiert sind, wird CAREN mehr als 500.000 Nutzer und über 500 Hochschulen und Forschungszentren miteinander verbinden. Kurz gesagt bietet das Netzwerk Zugang zu großen Datenbanken und leistungsfähigen Datenverarbeitungskapazitäten, die für die Spitzenforschung unverzichtbar sind. Dies wird unmittelbar der Region zugute kommen. So werden laut der Europäischen Kommission zum Beispiel Wissenschaftler nahezu in Echtzeit auf seismische Daten von Überwachungsstationen zugreifen und diese untereinander austauschen können. Dies ist von besonderer Bedeutung, da es sich um eine erdbebengefährdete Region handelt. CAREN verbessert so die Risikoanalysen und die wirksame Katastrophenbewältigung, da sich die Wissenschaftler mit Kollegen an anderen Standorten verbinden können. So können zum Beispiel Forscher, die im zentralasiatischen Institut für angewandte Geowissenschaften (CAIAG) in Kirgistan arbeiten, mit ihren Kollegen am Helmholtz-Zentrum Potsdam, GeoforschungsZentrum (GFZ) verbunden werden. Von der gesteigerten Internetkapazität profitieren werden u.a. Initiativen für Telemedizin in Tadschikistan, die Zusammenarbeit im Bereich der Textilforschung zwischen dem Vereinigten Königreich und Usbekistan, sowie Forschungskooperationen zur Umweltüberwachung zwischen Deutschland, Kirgistan und den Vereinigten Staaten. CAREN verstärkt Forschungs- und Bildungsgemeinschaften auf der ganzen Welt. Die Nutzer können nicht nur digitale Bibliotheken durchstöbern, sondern auch auf geographisch weit verstreute Datenbanken zugreifen, gemeinsam ferngesteuerte wissenschaftliche Instrumente nutzen und weltweit zügig und sicher große Datenmengen austauschen. "CAREN ist Teil der Strategie der Kommission zur Beseitigung eines großen Defizits in der globalen Forschungsinfrastruktur Europas durch die Bereitstellung hochleistungsfähiger und gleichzeitig kostengünstiger Verbindungen für den Datenaustausch mit Zentralasien", erklärte Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und zuständig für die Digitale Agenda. "Das Netz verringert die digitale Kluft und trägt zur Modernisierung und Entwicklung von Forschung und Bildung in der Region bei." Der EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs sagte seinerseits: "Dieses Projekt wird die Arbeit von mehr als 500.000 Wissenschaftlern in Zentralasien erleichtern und verbessern. Ich bin überzeugt, dass die EU-Hilfe große Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum der beteiligten Länder haben wird." CAREN wird von der Forschungsnetzorganisation DANTE in Zusammenarbeit mit den nationalen Forschungs- und Bildungsnetzwerken der teilnehmenden Länder durchgeführt und geleitet.

Länder

Deutschland, Kirgisistan, Kasachstan, Tadschikistan, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, Usbekistan

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