Plug-insPlug-ins vermindern Energieverbrauch
Zwei Prozent der globalen Kohlendioxidemissionen (CO2) werden dem Sektor der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zugeschrieben. Das ist eine Milliarde Kilowatt Strom, die benötigt wird, um 3 Milliarden PCs und Laptops sowie über 500 Host-Computer zu betreiben! Das von der EU gegründete Team FIT4Green ("Nachhaltige Energieeffizienz in IT-Netzwerken") hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, diesen Überkonsum zu stoppen. Das Projekt wird von der EU über das 7. Rahmenprogramm im Bereich IKT mit 3,18 Millionen EUR gefördert. Videokonferenzen, E-Commerce sowie eine Vielzahl anderer Technologien des IKT-Sektors konnten die Menge der benötigten Energie bereits erheblich reduzieren, weshalb wir schlicht nicht mehr zu unserem Gesprächspartner reisen müssen. Da der Anteil des IKT-Sektors an den globalen CO2-Emissionen jedoch gigantisch ist und gegenwärtig dem des Luftfahrtsektors entspricht (1,75% der Kohlendioxidemissionen werden durch IKT-Produkte und -Leistungen verursacht und weitere 0,25% durch deren Produktion), muss die Industrie Mittel und Wege finden, diesen Energieverbrauch zu reduzieren. Eine aktuelle Untersuchung der Kosten des eigenen Datenzentrums durch AMAZON ergab, dass die Serverkosten des E-Commerce-Riesen 53% der Gesamtsumme ausmachen und die Energiekosten 42%. Selbst eine geringe Reduzierung des Energieverbrauchs würde sowohl die CO2-Bilanz, als auch die finanzielle Bilanz des Unternehmens erheblich verbessern. Das FIT4Green-Team hofft, mit der Entwicklung von energiesparenden PluginsPlug-ins, eine Lösung für das Energieproblem zu finden. Diese Vorrichtung wird auch in Automatisierungsframeworks von Datenzentren eingesetzt und verringert den allgemeinen Stromverbrauch. Ziel des Teams ist es, diese PluginsPlug-ins für alle aktuellen Managementinstrumente von Datenzentren- zu verwenden, um so die Verteilung der IKT-Ressourcen zu verwalten und nicht verwendete Geräte auszuschalten. Dies geschieht natürlich ohne die Vorgaben der Dienstleistungsvereinbarungen (SLA) sowie Dienstgüte (QoS) zu verletzen. Die Forscher sind so engagiert bei der Sache, dass sie sich vorgenommen haben, den Energieverbrauch von Direktservern und Netzwerkgeräten um mindestens 20% zu senken, und weitere 30% durch den daraus resultierenden reduzierten Bedarf an Kühlung einzusparen. In den nächsten 2 ½ Jahren wird das FIT4Green-Team eine Reihe von Anwendungen für komplette IT-Lösungen prüfen, von den Geräten selbst bis hin zu den Datenzentren, wo die Applikationen und Dienstleistungen zugeteilt werden. Die Teammitglieder werden auch Pilotprojekte durchführen, um das Modell anhand von drei repräsentativen Datenzentrentypologien auszuwerten: Service-/Unternehmensportal, Supercomputing Grid und Cloud Computing. Die EU hat sich im Kampf gegen die Klimaveränderung und für eine größere Sicherheit in der Energieversorgung einigen Zielen verschrieben, u. a. Reduktion der CO2-Emission um 20%, Verbesserung der Energieeffizienz um 20% und Anteil erneuerbarer Energiequellen von 20% bis zum Jahre 2020. Die EU ist sich sicher, dass die vom IKT-Sektor vorgestellten Innovationen es den Mitgliedsstaaten ermöglichen werden, diese Ziele kostenwirksam erreichen zu können. FIT4Green wird von GFI Informática (Spanien) koordiniert und steht unter der technischen Leitung des HP Italy Innovation Centre (Italien). Weitere Partner sind u. a. VTT Technical Research Centre of Finland (Finnland,), Universität Passau (Deutschland), Jülich Supercomputing Centre (Deutschland), Universität Mannheim (Deutschland), Create-Net (Italien), Eni S.p.A. (Italien), Almende (Niederlande) und das Imperial College London (Vereinigtes Königreich). Die ersten Ergebnisse des FIT4Green-Projekts werden im März 2011 veröffentlicht. Es endet im Juni 2012.