EU-Windenergie kommt auf Touren
Eine weit verbreitete Integration und Nutzung von Windenergie: Europa ist auf dem besten Wege, diesen Traum Realität werden zu lassen. Das EU-finanzierte TWENTIES-Projekt ("Transmission system operation with large penetration of wind and other renewable electricity sources in networks by means of innovative tools and integrated energy solutions") - ein Hauptakteur Richtung grünere Zukunft - wird dazu beitragen, das Tempo der neuen Windkrafttechnologien in ganz Europa zu beschleunigen. Mit einem Budget von 56,8 Mio. EUR ist das Projekt eine der größten Energieindustrieinitiativen, die Europa jemals unternommen hat. Mehr als die Hälfte des Geldes wurde aus dem Themenbereich Energie des Siebten EU-Rahmenprogramms zur Verfügung gestellt. Das 26 Partner einbeziehende Konsortium plant, bestehende Hindernisse aus dem Weg zu räumen und ein neues Zeitalter der Elektrizität auszurufen. Einige der weltweit führenden Übertragungsnetzbetreiber, Stromerzeuger, Hersteller und Forschungseinrichtungen im Stromsektor haben Zeit und Ressourcen als Partner des TWENTIES-Projekts zugesagt. Die Projektpartner, koordiniert von Red Eléctrica de España, einem Leitungsnetzbetreiber des spanischen Stromversorgungssystems, werden in nächsten drei Jahren im großen Stil Demonstrationen vorführen, um die Vorteile der neuen Technologien, die innovativen Ansätze zum Management des Elektrizitätsnetzes und die Systemdienstleistungen (z. B. Spannungs- und Frequenzsteuerung) unter Beweis zu stellen. Ziel ist es, richtige Lösungen für aktuelle Probleme zu finden, mit denen die Industrie konfrontiert ist, um den Weg zur Integration von noch mehr Windenergie zu bereiten. Das Projekt ist eine pragmatische Maßnahme in Reaktion auf die Ziele im Kampf gegen den Klimawandel und für mehr Sicherheit in der Energieversorgung, über die EU- und weltweit Konsens herrscht. Zu diesen Zielen gehört die Vision 2020 der EU (d. h. 20% Reduzierung der CO2-Emissionen, 20% Verbesserung der Energieeffizienz und 20% Anteil aus erneuerbaren Energiequellen am Energieverbrauch) und die im Strategieplan für Energietechnologie (SET-Plan) erläuterten Ziele, die kostengünstige kohlenstoffarme Technologien beschleunigen sollen. Im Rahmen von TWENTIES werden in ganz Europa verschiedene Experimente, Tests und Demonstrationen stattfinden. Belgien und Spanien sind Standorte von Tests zur Erhöhung der Flexibilität der Übertragungsnetze. In Frankreich werden HGÜ-Netze (Hochspannungs-Gleichstrom) mittels Simulationen und Experimenten mit zwei verschiedenen HGÜ-Leistungsschutzschalter-Technologien einer Validierung unterzogen. In Dänemark wird das Team zwei Konzepte und Zustände demonstrieren: Windparks mit flexibler Stromerzeugung und Belastung unter Nutzung einer von einem Stromerzeuger entwickelten skalierbaren IT-Plattform und Offshore-Windpark-Abschaltungen bei Sturm (im weltweit größten Offshore-Windpark). Der Effekt, den Stürme auf die Energieerzeugung haben können, ist nämlich schwer vorherzusagen. "Hier könnten tatsächlich Beeinträchtigungen der Stabilität des Netzes auftreten und im schlimmsten Fall die Lichter ausgehen, wenn das System diese Situationen nicht bewältigen und die verlorene Leistung von anderswo herholen kann", erklärt Poul Sørensen vom DTU Risø National Laboratory for Sustainable Energy in Dänemark. Risø DTU und Dänemarks Energinet.dk werden zusammen mit anderen Projektpartnern Wege aufzeigen, auf welche Weise man eine Reduzierung der Energieerzeugung bewältigen kann, d. h., wie sie nicht so abrupt beendet wird und leichter zu prognostizieren ist. Bis zum Jahr 2020 ist der Bau mehrerer großer Windparks in der Nordsee geplant - schon deshalb ist es tatsächlich von entscheidender Bedeutung, dass große Windparks schwere Stürme überstehen können. Die als Teil von TWENTIES durchgeführte Arbeit wird in einem Bericht ausgewertet und dokumentiert, der 2013 bei Beendigung des Projekts veröffentlicht werden soll.
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